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Militante Palästinenser
zu Feuerpause bereit

»De-facto-Waffenstillstand« bahnt sich an


Gaza (AP). Die militanten Gruppen im Nahen Osten haben sich nach Angaben eines palästinensischen Regierungsvertreters zu einer einstweiligen Feuerpause bereit erklärt. Sie wollten ihre Angriffe vorerst einstellen und die Reaktion Israels abwarten, sagte der an den Verhandlungen beteiligte Fatah-Abgeordnete Siad Abu Amr. Damit bahnt sich ein »De-facto-Waffenstillstand« an, wie ein Berater des israelischen Ministerpräsidenten Ariel Scharon sagte. Solange es von palästinensischer Seite ruhig bleibe, werde sich auch Israel ruhig verhalten, sagte Scharons Berater Assaf Schariv. Eine offizielle Waffenstillstandserklärung werde Israel aber nicht herausgeben. Der palästinensische Präsident Mahmud Abbas will eine formelle Waffenruhe erst dann ausrufen, wenn er die Garantie bekomme, dass auch Israel sich daran halten werde.
Der stellvertretende israelische Ministerpräsident Schimon Peres sagte, Israel könne Abbas helfen, für seine Politik mehr Unterstützung zu gewinnen. Ein Mittel dazu sei der Abbau der israelischen Straßensperren im Gazastreifen und im Westjordanland. Zugleich erhob der Vorsitzende der israelischen Arbeitspartei Vorwürfe gegen den Iran. Teheran versuche den sich anbahnenden Waffenstillstand mit Hilfe der Hisbollah-Miliz zu sabotieren.

Artikel vom 25.01.2005