26.01.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Nahost-Konflikt

Raus aus dem Teufelskreis


Noch ist es für übergroßen Optimismus zu früh, aber alle Anzeichen deuten darauf hin, dass zum ersten Mal seit Jahren im Nahen Osten eine realistische Chance besteht, aus dem Teufelskreis von Gewalt und Terror herauszukommen.
Man ist sowohl auf palästinensischer wie auf israelischer Seite noch sehr vorsichtig in der Wortwahl. Aus gutem Grund. Zu oft schon sind die Hoffnungen auf Frieden oder zumindest einen dauerhaften Waffenstillstand zerstoben, zerstört durch Terrorakte von Palästinensern und die harten militärischen Antworten der israelischen Armee.
Ob es wirklich einen Durchbruch in Richtung Frieden gibt, hängt von mehreren Dingen ab. Palästinenserpräsident Mahmud Abbas braucht eine dauerhafte Feuerpause von Hamas und Al Aksa-Brigaden. Erst dann wäre wohl auch die Regierung Scharon bereit, Abbas zumindest in einem ersten Schritt mit einer Lockerung der Besatzung entgegenzukommen. Auch der von Israel jetzt ins Gespräch gebrachte Bau einer Eisenbahnstrecke vom Gazastreifen ins Westjordanland könnte dazu gehören.
Der neue Palästinenser-Präsident braucht solche Erfolge, die seinen Landsleuten das alltägliche Leben erleichtern können. Nur dann wird er auf einem Weg zu einem wirklichen Frieden den Palästinensern auch zumuten können, auf Maximalforderungen wie das Rückkehrrecht der Flüchtlinge zu verzichten.
Friedhelm Peiter

Artikel vom 26.01.2005