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Mehr als sechs Jahrzehnte
Kulturgeschichte geprägt

Graphiker Herbert Lange (94) ist verstorben


Bielefeld (WB). Der Graphiker Herbert Lange ist tot. Der wohl bekannteste Werbegraphiker Bielefelds ist am vergangenen Donnerstag nur wenige Tage nach der Vollendung seines 94. Geburtstages in seiner Heimatstadt gestorben.
Herbert Lange wurde am 4. Januar 1911 als Sohn eines Volksschullehrers geboren. Es besuchte die 12. Bürgerschule und Oberrealschule, begann nach der Obersekunda eine Buchdruckerlehre, die er zugunsten eines Studiums an der Handwerker- und Kunstgewerbeschule abbrach. 1932 absolvierte er die Abschlussprüfung als Gebrauchsgraphiker und ging als freier Graphiker nach München. Dort heiratete er seine Kollegin Ilse Dickel, aus der Ehe gingen vier Söhne hervor.
Zu den Auftraggebern Herbert Langes gehörten renommierte Verlage in ganz Deutschland. 1947 kehrte er mit seiner Familie nach Bielefeld zurück und arbeitete für hervorragende Verlage und bekannte Unternehmen. In dieser Zeit galt Bielefeld nicht zuletzt dank Herbert Langes Schaffen als Hochburg des graphischen Schaffens in Deutschland.
Nach einem einjährigen Aufenthalt in den USA folgten 1962 seine Entwürfe für die Glasfenster der Friedenskirche. 1989 schließlich ehrte die Verlagsgruppe C. Bertelsmann Herbert Lange mit einem Überblick über sein buchkünstlerisches Schaffen, im Museum am Walhof schloss sich die Ausstellung »60 Jahre Gebrauchsgraphik« an, die allein Herbert Lange gewidmet war. Gewürdigt wurde so ein gravierendes Stück Kulturgeschichte, das Herbert Lange personifizierte.

Artikel vom 24.01.2005