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Katholiken helfen Gymnasiasten in Sri Lanka

St. Joseph-Gemeinde und die tamilische Gemeinde gedenken gemeinsam der Flutopfer


Bielefeld (WB/mzh). Fast die Hälfte der Kirchenbesucher waren Tamilen beim traditionellen gemeinschaftlichen Gottesdienst gestern in der St. Joseph-Kirche. Der Anlass war ein ernster: Kürzlich erst hatte die Gemeinde in Zusammenarbeit mit der Jöllenbecker Marienschule beschlossen, ein von der Flutkatastrophe betroffenes Gymnasium im Norden Sri Lankas gezielt zu unterstützen (wir berichteten). Gestern wurde der Opfer gedacht.
»An der Marienschule werden auch tamilische Schüler unterrichtet, deren nächste Verwandte oft nur um Haaresbreite dem Tod entrannen«, sagt der Schulseelsorger, Konventspfarrer der Ursulinen und Studiendirektor i.R. Hans Prüfert, der den Gottesdienst leitete. »Die Kinder haben die Ziffern des Unglücksdatums, den 26. Dezember, mit Teelichten auf den Boden des Kirchenraums ÝgeschriebenÜ.« Fünf junge Männer trugen weitere Teelichte zum Gedenken in den Altarraum.
Prüfert, um den sich gestern fast 400 Gläubige versammelten, war begeistert von dem regen Zuspruch junger Leute: »Ein Gottesdienst, in dem Kinderstimmen zu hören sind, ist immer ein Zeichen für besondere Lebendigkeit.«
Der Gottesdienst wurde maßgeblich und im Wechsel von musikalischen Beiträgen des Chores der St. Joseph-Gemeinde und von tamilischen Sängern gestaltet. pater Bernard Rego (Essen), für religiöse Belange der in Nordwestdeutschland lebenden Tamilen zuständiger Geistlicher, pries das Band, dass Bielefelds und Sri Lankas Katholiken verbindet.
Die Hilfe hatte damit begonnen, dass die Marienschüler jeweils einen Euro für die Flutopfer spendeten. Die Summe wurde von Lehrern und Eltern aufgestockt. Zu den treibenden Kräften hinter der wohltätigen Aktion zählen auch Schwester Carola, Oberin der die Marienschule tragenden Ursulinen und Rektor Günter Kunert.

Artikel vom 24.01.2005