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Menschen in
unserer Stadt
Melanie Meier
Rechtsanwältin

Der Rechtskundeunterricht im heimischen Gymnasium in Blomberg brachte die junge Lipperin auf den »rechten Weg«: Als Melanie Meier damals mit ihrer Klasse das Landgericht Demold besuchte und die Verhandlung um einen spektakulären Doppelmord verfolgte, stand fest - »ich studiere Jura«. Der Berufswunsch war seinerzeit eindeutig: Staatsanwältin.
Melanie Meier hat sich ihre Wünsche (fast) alle erfüllt: Die 28-Jährige hat das Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Bielefeld abgeschlossen und sich an der Goldstraße 10 in Bielefeld als Rechtsanwältin niedergelassen. Dass es mit einer Planstelle als Staatsanwältin trotz eines Examens mit Prädikat nicht geklappt hat, wusste die Juristin zu verschmerzen. Leider werden derzeit keine Staatsanwälte eingestellt, und eine Offerte für die Einstellung in den Strafvollzug kam zu spät: erst nach der Zulassung als Rechtsanwältin.
Wie auch immer: Melanie Meier hatte schon während ihres Referendariats in der Wahlstation bei der Jugendgerichtshilfe des Jugendamtes Detmold die Weichen für ihren beruflichen Lebenslauf gestellt: Sie wurde seinerzeit mit Trainingskursen für jugendliche Straftäter konfrontiert, musste sich um 14- bis 20-Jährige kümmern, die erhebliche soziale Defizite aufwiesen. Das führte letztlich zur Gründung ihres Unternehmens »Differences United«, das sie ebenfalls von der Goldstraße aus führt.
Soziales Kompetenztraining wird hier gepaart mit der Förderung von Kommunikation, die für Schüler (oder auch Lehrer) oder Ehepaare sinnvoll und nützlich sein kann. Angesiedelt ist hier auch die Straffälligenhilfe, für die sich Melanie Meier übrigens auch im »Kreis 74« ehrenamtlich engagiert. Selbstsicherheit, besonders für Frauen, wird ebenso bei »Differences United« geprobt und Kommunikations- und Teamfähigkeit können im Rahmen von Mobbingseminaren einstudiert werden.
Sollte Melanie Meier einmal nicht in der gemeinsamen Kanzlei mit Kollege und Lebenspartner Volker Hensdiek anzutreffen sein, dann geht die 28-Jährige in ihrer Freizeit schwimmen. Als DLRG-Rettungsschwimmerin trainiert sie eifrig, um auch im Wasser anderen Menschen das Überleben zu sichern.Uwe Koch

Artikel vom 24.01.2005