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Die geheimen Wege
der »Apokalypse«

Verschollene Werke Max Beckmanns in Goch


Goch (ddp). Das Museum Goch zeigt lange Zeit verschollene Werke des deutschen Expressionisten Max Beckmann. Bis 13. März ist der »Zyklus der Apokalypse« zu sehen, 27 Handzeichnungen des Künstlers, die er zur »Geheimen Offenbarung des Johannes« anfertigte. Dass die Blätter wieder aufgetaucht seien, bezeichnete ein Museumssprecher als »glücklichen Umstand«. Die Exponate entstanden in den Kriegsjahren 1941 und 1942 im Amsterdamer Exil.
Auf geheimen Wegen sei die »Apokalypse« noch im gleichen Jahr nach Frankfurt am Main gelangt, wo sie in einer Gießerei in Form von Handabzügen lithografiert wurde. 24 nummerierte Exemplare seien damals entstanden. Das Museum Goch zeigt jetzt ein ungebundenes Exemplar der »Apokalypse«, das von Max Beckmann in Amsterdam 1942 handkoloriert wurde.
Ergänzt wird die sehenswerte Ausstellung durch ein gebundenes Werk sowie eine ungebundene, nicht-kolorierte Ausführung. Zu sehen ist außerdem eine Bibel, die Beckmann als eine Art Skizzenheft diente. Der 1950 in New York verstorbene Maler galt im Hitler-Deutschland als »entarteter Künstler« und emigrierte 1938 von Frankfurt am Main in die Niederlande.
Die Schau »Max Beckmann - Die Apokalypse«, die in Zusammenarbeit mit dem Museum Wiesbaden konzipiert wurde, kann dienstags bis freitags von 10.00 bis 17.00 Uhr besucht werden. Samstags und sonntags öffnet das Museum jeweils eine Stunde später. Der Eintritt kostet vier Euro, ermäßigt zwei Euro.

Artikel vom 22.01.2005