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Mehr als
nur Fotos
vom Krieg

Capa-Ausstellung

Berlin (dpa). Robert Capa, ein Weggefährte von Henri Cartier-Bresson, ist als Kriegsfotograf legendär. Der Martin-Gropius-Bau zeigt nun etwa 50 Jahre nach dessen Tod eine erste Rückschau bis 18. April.

Unter den 300 Fotos sind neben Originalabzügen auch Künstlerporträts und unveröffentlichte Reportagen. Berlin ist nach Paris die einzige Station der Schau weltweit. Capa, der 1913 als Endre Ernö Friedmann in in Budapest geboren wurde, dokumentierte fünf Kriege in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. 1947 gründete er mit Henri Cartier-Bresson und anderen Kollegen in Paris die Agentur Magnum. Capa starb 1954, er wurde nur 40 Jahre alt.
Berühmt ist er besonders für seine grobkörnigen Aufnahmen der Landung der amerikanischen Truppen in der Normandie vom 6. Juni 1944 und für das Bild »Tod eines Freiheitskämpfers« aus dem Spanischen Bürgerkrieg von 1936. Zu Beginn der Ausstellung ist das Trotzki-Porträt zu sehen, das dem gerade erst 19-jährigen Capa 1932 in Kopenhagen gelang.
Sein Werk, das immer auch auf das Leid der Zivilbevölkerung eingeht, gilt als Manifest gegen den Krieg. Seine Arbeit beschränkt sich nicht auf Kriegsaufnahmen. Er war »weitaus vielfältiger, als das Bild in der Öffentlichkeit ist«, sagt Kuratorin Laura Beaumont-Maillet, die die Bilder in Paris zusammengestellt hat. So beleuchten Künstlerporträts von Pablo Picasso und die humorvollen Reportagen von der Tour de France den »anderen Capa«.
(Gropius-Bau, mittwochs bis montags 10.00 bis 20.00 Uhr.)

Artikel vom 22.01.2005