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Blade Trinity
Zum dritten Mal räumt Vampirjäger Blade unter den Untoten kräftig auf. Da darf der passende Soundtrack zur Vampirjagd nicht fehlen. Vor allem HipHop- und Dance-Fans kommen bei dem Soundtrack von »Blade Trinity« auf ihre Kosten. HipHop-Produzent RZA hat reichlich Szene-Größen zusammengetrommelt - und lässt es sich natürlich nicht nehmen, mit dem massigen »Fatal« einen Opener zu liefern, den man so schnell nicht vergisst. Mit dabei sind aber auch Lil' Flip Featuring Ghostface Killah & Raekwon Of Wu-Tang Clan (»I Gotta Get Paid«). Auch der kürzlich verstorbene Rapstar Ol' Dirty Bastard ist mit Black Keith beim langsamen »Thirsty« noch einmal zu hören. Akustisch wird's mit WC, E-40 & Christ Bearer Of Northstar bei »When The Guns Come Out«. »Daywalkers« von Ramin Djawadi & The RZA ist ein Blade-Stück aus dem Bilderbuch - so schnell und treibend, wie man es sich eben vorstellt. In der zweiten Hälfte wird's dann elektronischer - Prodigy's »Firestarter« scheint dabei als Inspirationsquelle zu dienen. Beispielsweise bei »Party In The Morgue« (Kool Keith Presents Thee Undatakerz) und »Skylight« von Overseer. Mit »Hard Wax« treten Manchild den Beweis an, dass es noch schneller geht - und auch der Stimmverzerrer noch längst nicht in die Mottenkiste gehört. Was bei Soundtracks nicht unbedingt selbstverständlich ist: Die zwölf Songs funktionieren auch ohne Film.

Adam Green
Er ist eigentlich ein absoluter Anti-Star. Er hat wohl den langweiligsten Namen im Showbiz, bekommt sicherlich nie einen Preis für seine Garderobe - und mit seinem Rumgehampel auf der Bühne könnte er Joe Cocker ernsthaft Konkurrenz machen: Adam Green. Doch all das verblasst, wenn man in sein zweites Album hineinhört, das jetzt auf dem Markt erschienen ist. »Gemstones« heißt es - und liefert mit jedem Track den Beweis dafür, dass der 24-jährige New Yorker eben doch ein Star ist. Im Vergleich zum Vorgänger »Friends Of Mine« hat Adam Green das Orchester nicht ins Studio gelassen, lediglich erwünscht waren neben der nötigen Instrumentierung die Orgel, die an vielen Stellen ganz groß in Szene gesetzt wird. Nach Nummern mit einem durchgängigen Tempo muss man bei Adam Green ganz schön suchen. Und auch die harmlosen Pop-Nummern haben nur vordergründig Weichspüler-Qualität - denn textmäßig teilt Adam Green ganz schön aus. Schnell ins Ohr gehen die meisten Nummern im wahrsten Sinne des Wortes - angesichts zwei Minuten Länge! Etwa das schnelle »Down On The Street«, das lässige »He's The Brat«, das simpel instrumentierte »Carolina« oder das schräge »Over The Sunrise«, das ein wenig nach Abzählreim klingt und bei dem man sich durchaus Fossy-Bär aus der Muppetshow an der Orgel vorstellen kann. Langweilig oder eintönig wird's jedenfalls bei keinem Track. Stefanie Hennigs

Artikel vom 27.01.2005