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Acht Spiele Klassenkampf pur

Basketball 1. Regionalliga: TSVE verliert gegen Schlusslicht TV Werne BB

Von Franz Braun
Bielefeld (WB). »Jetzt geht es für uns nur noch ums nackte Überleben«, meinte ein total enttäuschter Trainer Ilijas Masnic. Seine Mannschaft, die Basketballer des TSVE Bielefeld, verloren in heimischer Halle gegen Erst-Regionalligaschlusslicht TV Werne BB mit 87:97 (42:46) und kämpfen nun in den verbleibenden acht Partien um den Klassenverbleib.

Die Partie gegen das Schlusslicht offenbarte gnadenlos die Schwächen der Dolphins, die sich schon fast wie ein roter Faden durch die Saison ziehen. Da ist zum einen der schmale Kader und zum anderen dessen fehlende Qualität. Besonders das Manko unter dem Korb kann nicht kompensiert werden. Auf dieser Position ist keine Erst-Regionalligabesetzung vorhanden. Teammanager und Center Meik Mertens kann diese Lücke in keinster Weise schließen. »Unter dem Korb war die Wurfquote von Meik gleich Null«, meinte Trainer Masnic nach einem Blick auf den Statistikbogen. Überhaupt ist die Quote auf dieser Position mehr als dürftig, was Würfe und Rebound betrifft. »Da war uns Werne in allen Belangen haushoch überlegen«, so Masnic.
Das Schlusslicht der Liga, welches vor dem Gastspiel in der Helmholtzhalle nur vier Punkte auf seinem Konto hatte, war in der Pause zum Jahreswechsel in Sachen Personalpolitik sehr aktiv. Mit drei neuen Kräften, einem Kroaten, einem Letten und einem Zweitligaspieler, wollen die Werner alles versuchen, um doch noch den Klassenerhalt zu realisieren. Das neue Trio hatte dann auch großen Anteil am dritten Saisonsieg des TV Werne BB. Besonders Ex-Zweitligaspieler Denbosch, der mit 35 Punkten in den letzten drei Vierteln die Dolphins quasi allein abschoss.
»Er hat gezeigt, wie unter dem Korb gearbeitet werden muss. Dem hatten wir nicht gleichwertiges entgegenzusetzen«, klagte Masnic. Von solchen personellen Möglichkeiten kann der TSVE-Trainer nur träumen, er muss mit seinem Minikader (acht Spieler standen gegen Werne zur Verfügung) zurecht kommen.
Wenn dann auch noch Leistungsträger wie Nordin Chaddadi blass bleiben oder Daniel de Juan wegen einer starken Erkältung kaum mitwirken kann, ist dies kaum noch zu kompensieren. Zumal sich zudem auch das psychologische Manko nach der 34:30-Führung (Angst vor dem Sieg) wieder einstellte. Mit einer 14:0-Serie zog Werne unaufhaltsam auf 44:34 davon. »Zwar kamen wir nochmal zum Remis, doch wir waren im Kopf nicht frei genug für den erwarteten Sieg«, bedauerte Coach Masnic.
Auch die schlechte Freiwurfquote (50 Prozent) stand den Dolphins im Wege, hatten die Gäste mit nur einer »Fahrkarte« bei 23 Versuchen von der Linie doch ein deutliches Plus. Am Ende stand der verdiente Werner Sieg.
TSVE Bielefeld: Chaddadi (18), Mertens (15/3), Rondas (23/2), de Juan (0), Mankowski (11), Abraham (14), Schmidt (2), Gräfe (5). Die Viertel: 18:22,24:24,23:22,22:29.

Artikel vom 24.01.2005