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Polizei-Hubschrauber sucht vermisstes Kind

Jakob war bei seinen Kuscheltieren eingeschlafen

Von Monika Schönfeld
Schloß Holte-Stukenbrock (WB). Der dreijährige Jakob hat am Freitagabend in Schloß Holte-Stukenbrock (Kreis Gütersloh) seine Eltern Yvonne und Andreas Zorn in Schrecken versetzt und Polizei und Feuerwehr zwei Stunden beschäftigt.

Der Kleine war aus seinem Bett verschwunden. Als die Polizisten schon an eine Entführung glaubten, tauchte Jakob auf. Schlaftrunken hatte er sich in eine Kindersitzbank mit seinen Kuscheltieren gekauert.
Es war am Freitag um 19.45 Uhr, als Jakob und sein fünfjähriger Bruder Luca ins Bett gebracht wurden. Yvonne (31) und Andreas Zorn (35) arbeiteten noch in ihrem Anbau und hatten den Haustürschlüssel von außen stecken lassen. »Um 20.30 Uhr wollte ich Jakob noch mal zudecken«, erzählt Yvonne Zorn dem WESTFALEN-BLATT. Der Junge war nicht da, Bruder Luca schlief fest in dem oberen Bett. »Wir haben das ganze Haus durchsucht und nach Jakob gerufen - keine Spur von ihm.« Auch die Polizisten durchsuchten das Haus, guckten sogar in die Waschmaschine. Wegen der Fischteiche der Forellenzucht von Wolfgang Lindhorst-Emme, Jakobs Großvater, alarmierte die Polizei die Feuerwehr. »Die Feuerwehr kam mit vier Wagen und hat alle Teiche ausgeleuchtet«, berichtet die Mutter. Jakob ist zwar mit den Fischteichen seiner Großeltern aufgewachsen, geschlafwandelt ist er nie - »man kann es aber nie ausschließen«, sagt Yvonne Zorn.
Die Polizei aus Schloß Holte-Stukenbrock, Rheda-Wiedenbrück und die Beamten der Autobahnpolizei waren mit Hunden da, um nach Jakob zu suchen. Auch der Polizeihubschrauber aus Düsseldorf mit einer Wärmebildkamera war angefordert worden.
»Nach einer Zeit waren die Polizisten der Meinung, dass Jakob entführt worden ist. Ich wollte gerade ein Foto von ihm holen, als ich im Kinderzimmer etwas klappern hörte. Nass geschwitzt saß Jakob in der Kinderbank.« Dort habe niemand gesucht, denn die Bank ist für einen Dreijährigen eigentlich zu klein.

Artikel vom 24.01.2005