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Schüler sind
empört


Wir sind Schüler des Helmholtz-Gymnasiums, besuchen die 6. Klasse und sind empört und wütend darüber, dass der Unterrichtsanfang auf 8.20 Uhr verschoben werden soll. Für uns bedeutet das:
Wir kommen noch später nach Hause. Fahrschüler sind dann erst um 14.15 Uhr oder noch später zu Hause. Mittagessen gibt es für uns erst, wenn andere schon Kaffee trinken.
Kinder, bei denen beide Eltern arbeiten, müssen trotzdem früh aufstehen und sind dann alleine zu Hause, weil die Eltern um sieben Uhr zur Arbeit müssen.
Durch die spätere Anfangszeit müssen wir besonders im Sommer in der heißen Mittagszeit lernen und eventuell sogar Arbeiten schreiben. Andere Kinder sind im Sommer um diese Zeit schon im Freibad. Morgens kann man viel besser lernen - oder woher kommt das Sprichwort »Morgenstund hat Gold im Mund«?. So wird die Pisa-Studie über uns Schüler nicht besser.
Wir können erst später mit den Hausaufgaben anfangen, sind auch erst später fertig und haben noch weniger Freizeit. Viele Kinder machen dann vielleicht gar keine oder kaum noch Hausaufgaben, weil sie es nicht schaffen, keine Lust mehr haben und sich auch nicht mehr konzentrieren können. In dem Fall haben sie dann wahrscheinlich sogar die Unterstützung der Eltern, denn die meisten Eltern sind auch gegen eine Verschiebung der Anfangszeiten.
Private Nachmittagstermine wie Konfirmationsunterricht, Sport im Verein und privater Musikunterricht können nur noch unter großem Stress wahrgenommen werden. Verabredungen mit Freunden sind kaum noch möglich. Wir Schüler sind sehr verärgert darüber, dass mal wieder auf unsere Kosten gespart werden soll. Niemand hat uns noch unserer Meinung gefragt, obwohl wir die ganze Sache ausbaden müssen.
Wenn sich die geplanten Einsparungen nicht umgehen lassen, dann soll moBiel sie doch durchführen, aber die Schulzeiten bleiben wie bisher. Wir Schüler sind durchaus in der Lage selbst zu entscheiden, wann und mit welcher Straßenbahn wir zur Schule fahren, damit wir pünktlich sind, notfalls fahren wir eben eher, falls die Bahnen zu voll sind.
Fest steht aber, dass wir alles tun werden um eine Veränderung der Schulanfangszeiten zu verhindern - leider sind wir das schwächste Glied in der Gesellschaft und wer hört schon auf uns Kinder - schade!
FABIAN HANDLMARCO LEWEKENIKLAS LASRICHMAX WEDERWILLEBielefeld

Artikel vom 22.01.2005