24.01.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Der Kapitän nimmt Buckley in Schutz

Mathias Hain: »Wir dürfen nicht vergessen, wo wir ohne ihn stünden«

Von Dirk Schuster
Mönchengladbach (WB). Mathias Hain hat in Gladbach gezeigt, dass er zurecht Arminias Kapitän ist. Dem Shakehands mit den Schiedsrichtern folgte nach dem Abpfiff der direkte Weg zu Bielefelds Unglücksrabe Delron Buckley.

Der Torwart-Trost tat dem Arminia-Pechvogel gut. Buckley: »Matze hat mir gesagt: Vergiss es einfach, hak' es ab. Er steht hinter mir, das ist ein gutes Gefühl.« Sportlich hatte Hain in dieser Saison ja schon öfter bewiesen, dass er ein würdiger Träger der Kapitänsbinde ist.
Nach der Partie in Gladbach demonstrierte Hain auch menschliche Größe, richtetet den geknickten Buckley, der irgendwo verlassen auf dem Spielfeld die Hände auf die Knie stützte, auf, nahm ihn in den Arm und sprach ihm Mut zu. Hain: »Wir dürfen nicht vergessen, wie viele Spiele Delron für uns gewonnen hat und wo wir ohne ihn stünden. Dass er mal eine hundertprozentige Chance vergibt, muss man ihm zugestehen.«
Und Arminias Keeper sagte auch: »Es hat uns schon in der Hinrunde ausgezeichnet, dass wir nicht über Fehler eines Einzelnen lamentieren. Gegenseitiges Aufbauen ist unsere Stärke, daran halten wir fest.«
Hain hatte auf die Szene in der 74. Minute angespielt, als Marco Küntzel auf der rechten Angriffsseite durchbrach, dem freistehenden Teamkollegen das 1:1 auf dem Silbertablett servierte. Bei seinem Schuss mit dem schwächeren rechten Fuß hatte Buckley aber kaum mehr Mumm hinter den Ball gebracht als bei seinem Luftloch, dass er nach einer flach an die Strafraumkante gespielten Skela-Ecke kurz zuvor geschlagen hatte.
Nein, diese Partie war nicht die des Delron Buckley. Uwe Rapolder hatte das kommen sehen und seinem besten Hinrundentorschützen nicht zufällig wegen unübersehbaren Leistungsabfalls sogar schon mit der Bank gedroht.
Doch die Degradierung zum Reservisten ist so ziemlich das Letzte, was Buckley braucht, um wieder in Fahrt zu kommen. »Noch zwei Spiele, dann bin ich wieder der Alte«, kündigte er an.
Gegen Hannover noch nicht, in Bochum auch nicht, aber nimmt man ihn beim Wort, dürfen sich die DSC-Fans gedanklich schon mal auf mindestens ein Buckley-Tor gegen die Bayern einstellen.
Aus Mathias Hains Sicht ist Arminias kleine Negativserie (ein Punkt aus den letzten vier Spielen) sowieso nicht allein daran festzumachen, dass ein Einzelner seiner Form hinterherläuft. Der DSC-Torwart: »Unsere Gegner wissen um unsere Konterstärke, stellen sich darauf besser ein. Auch Mönchengladbach hat das getan. Dennoch: Wir haben immer noch eine gute Ausgangsposition, die wir nutzen sollten, um möglichst schnell unser Ziel zu erreichen.«

Artikel vom 24.01.2005