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Ein aufstrebender Star

Der Berliner stand vor großer Referee-Karriere


Berlin (dpa). Er ist jung, sieht gut aus und galt als einer der aufstrebenden Stars der deutschen Schiedsrichterbranche. Der unter Manipulations-Verdacht geratene Robert Hoyzer (25) stand vor einer großen Karriere als Referee. »Für mich ist es völlig unvorstellbar, dass sich jemand mit diesen Aufstiegsmöglichkeiten seinen Weg so verbaut«, sagt Bernd Schultz, der Präsident des Berliner Fußball- Verbandes (BFV). »Ich kenne ihn seit vielen Jahren, habe seine Entwicklung vom Jugendalter an verfolgt. Diese Nachricht ist ein Schock für mich.«
In den zurückliegenden acht Jahren hat der 1,98 Meter große Student für Bauingenieurwesen an der Fachhochschule in Salzgitter alle Ausbildungsstufen für Schiedsrichter in Berlin durchlaufen. »Er ist ständig durch das komplette Beobachtungssystem beurteilt worden und wäre mit 23 Jahren nie für die 2. Bundesliga berufen worden, wenn es in der Vergangenheit irgendwelche Auffälligkeiten gegeben hätte«, meinte Schultz. Seit 2002 ist Hoyer DFB-Schiedsrichter, seit der Saison 2003/2004 pfeift er Spiele der 2. Bundesliga, der Regionalliga und im DFB-Pokal.
»Er galt für uns bisher als untadeliger Schiedsrichter«, sagt Schultz. Er hofft nun in den kommenden Tagen auf eine Aussprache mit dem unter akutem Manipulationsverdacht stehenden Schiedsrichter. Jedoch weiß auch Schultz, dass sich Hoyzer mit seinem Schritt, aus dem Verein Hertha BSC auszutreten, um sich der Sportgerichtsbarkeit zu entziehen, keinen Gefallen getan hat. »Das klingt wie ein Eingeständnis der eigenen Schuld«, sagt Schultz.
Seit Samstag ist Hoyzer aus dem Schiedsrichter-Verzeichnis auf der Homepage des Clubs gelöscht. Hoyzer wohnt seit einiger Zeit nicht mehr in der Hauptstadt. Er hat seinen Wohnsitz an seinen Studienort Salzgitter verlegt.

Artikel vom 24.01.2005