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HSV und
Toppmöller
verbittert

»Das ist beispiellos«

Hamburg (dpa). Der Hamburger SV sieht durch die mutmaßliche Manipulation von Schiedsrichter Robert Hoyzer im Pokalspiel beim SC Paderborn (2:4) seinen gesamten Saisonverlauf beeinträchtigt.

»Kein Mensch weiß, wie die Saison verlaufen wäre, wenn wir das Pokalspiel regulär gewonnen hätten«, sagte HSV-Vorstandschef Bernd Hoffmann. Er hätte nie gedacht, dass im deutschen Fußball »Zustände wie in einer Bananenrepublik« herrschen könnten. »Unser erstes Saisondrittel ist den Bach runtergegangen. Dass uns großer Schaden entstand, ist keine Frage«, meinte Hoffmann. Der nach dem achten Bundesliga-Spiel entlassene Trainer Klaus Toppmöller meinte in der »Bild am Sonntag«: »Der Schiedsrichter hat mich den Job gekostet. Wir waren gut drauf bis zur Pleite in Paderborn. Aber dann ging's abwärts.«
Ob ein möglicher Pokalsieg und ein daher in der Folge erfolgreicherer HSV Toppmöller den Posten gerettet hätte, sieht Hoffmann als »hypothetisch« an. »Aber ausschließen können wir das nicht.« Zumindest musste der HSV durch die Trennung und die Verpflichtung von Thomas Doll als Nachfolger zusätzliche Mittel aufwenden. Hoffmann bezeichnete die Manipulationen, falls sie sich bestätigen sollten, als »beispiellos in der deutschen Fußball-Geschichte«. Die Höhe einer möglichen finanziellen Entschädigung wollte er noch nicht beziffern. »Wir prüfen das juristisch intensiv.« Er hoffe auf neue Erkenntnisse nach der heutigen DFB-Präsidiumssitzung.
Nach dem 4:2 über Hamburg zog Paderborn durch ein 2:1 gegen Duisburg ins Achtelfinale ein und schied dort durch ein 1:4 im Elfmeterschießen gegen Freiburg aus. Der Sportclub hat im Viertelfinale am 2. März Bayern München zu Gast. Diese Kette wird bei der Bemessung des möglichen Schadens beim HSV eine entscheidende Rolle spielen. Eine Wiederholung des Erstrunden-Pokalspiels schließt der DFB aus.

Artikel vom 24.01.2005