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Wie sauber ist Sport?
Hart
am
Ball

Von Friedrich-Wilhelm Kröger

Wie sauber der Sport in Wirklichkeit noch ist, weiß doch kein Mensch mehr. Manipulationen aller Art sind in der Theorie immer möglich, und in der Praxis kommen sie auch vor. Das ist keine neue Erkenntnis, aber eine, die stets aufs Neue traurig stimmt, wenn wieder mal einer erwischt worden ist. Das müssen nicht Athleten sein, berüchtigt sind Fehlurteile im Boxring oder haarsträubende Jury-Noten auf dem glatten Eiskunstparkett.
Nun soll ein Fußball-Schiedsrichter im Sinne seiner eigenen Wetten gepfiffen haben. Schon wird an die schweren Ball-Verschiebungen früherer Tage erinnert und wieder laut »Skandal, Skandal« gerufen. Es besteht Betrugsverdacht, die Aufregung ist groß. Aber was am meisten weh tut, ist nicht der Schaden für den Fußball, die Schiedsrichter und die Vereine, sondern das immer weiter sinkende Vertrauen in Fairness und Aufrichtigkeit.
Mag dies auch die Verfehlung eines Einzelnen sein, so geht es doch um die Glaubwürdigkeit aller. Zu Recht? Zu Unrecht? Die Unsicherheit darüber wächst, und das nicht nur im Sport.

Artikel vom 24.01.2005