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Irres Selbstbewusstsein

Verbandsliga: TuS 97 - SuS Oberaden 37:29 (19:14)

Von Thomas Bertz
Bielefeld (WB). Das Titelrennen in der Verbandsliga spitzt sich auf einen Zweikampf zu: Derweil der heimische TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck den Vierten SuS Oberaden beim 37:29 (19:14)-Erfolg einen deutlichen Dämpfer verpasste und die Gäste aus dem Aufstiegsrennenschoss, besiegte Primus TuRa Bergkamen den zweiten Verfolger TSV Hahlen mit 27:26.

Dabei verbuchte die Mannschaft von Frank Brennecke gegen den Verfolger einen regelrechten Fehlstart: Nach sieben Minuten lagen die Gäste mit 5:0 in Front. »Gütersloh hat gegen die zum Beispiel 0:9 zurückgelegen«, berichtete »der Dicke«, um seine Mannschaft und sich trotzdem zu kritisieren: »Wir sind alle zu leichtfertig in die Partie gegangen.« So sah es auch »Moppel« Lehmeier. »Den Anfang haben wir total verschlafen.«
Doch die Gastgeber zogen sich am eigenen Schopf wieder aus dem Sumpf. Gestützt auf eine gute Deckungsleistung konnten die 97-er einige einfache Tore erzielen und die Aufholjagd starten. Das 9:8 (18.) durch Ralf Bruelheide bedeutete die erste Führung - und die gaben die Gastgeber dann auch nicht mehr her.
Die sehr starken Henning Duderstadt auf Linksaußen und Nils Grothaus am Kreis sorgten mit ihren blitzsauberen Treffern bereits vor dem Seitenwechsel für das nötige Polster. Nach der Pause zelebrierten die 97-er teils Traumhandball mit sehenswerten Kombinationen und guten Abschlüssen. Während Hallensprecher Arndt Klein diese Leistung als »kaum zu glauben« bezeichnete, attestierte TuS 97-Torwart Leh-meier: »Oberadens Deckung hatte nicht den besten Tag.«
Auch Trainer Frank Brennecke hatte ein Einsehen mit den völlig überforderten Gästen und wechselte munter durch. »Da haben wir etwas den Faden verloren«, wusste Brennecke, dass er so einen höheren Sieg verschenkt hatte. Andererseits: »Wer kann sich schon den Luxus erlauben, gegen den Tabellenvierten so zu wechseln«, grinste Brennecke nach dem Spiel it irrem Selbstbewusstsein.
Dabei vergaß der Coach auch nicht ein Sonderlob für den A-Jugendlichen Nils Grothaus, der nach knapp zehn Minuten für die 97-er auf das Parkett kam und einmal mehr zu Besten seiner Mannschaft gehörte. »Das war bärenstark«, so Brennecke. Erfreulich: Auch bei Kai Brink läuft es langsam wieder, auch wenn der Rechtshänder diesmal noch ohne Torerfolg blieb.
Das Duell zwischen TuRa Bergkamen und dem TuS 97 ist also eröffnet. Der Bielefelder Tim Quisbrock (TSV Hahlen) setzte nach der gestrigen Niederlage überigens auf Jöllenbeck: »Bergkamen ist nicht überagend stark.«
TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck: Lehmeier (bis 45.)/Michalik (ab 45.); Duderstadt, Grothaus (je 7), Bruelheide (6/3), Boekstiegel (5), Eggert, Pieper, Schlüter (je 4), Vollmer, Brink, Herz.

Artikel vom 24.01.2005