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Im Jahr des Hahns die
Freundschaft stärken

Neujahrsempfang der Deutsch-Japanischen Gesellschaft

Von Matthias Meyer zur Heyde
Bielefeld (WB). Kompetent ist der Hahn, unkompliziert und erpicht auf ehrlich gemeinte Komplimente. Mit diesen Fähigkeiten gilt es das Jahr 2005 zu meistern - also das »Jahr des Hahns«, wie in den Ansprachen zum Neujahrsempfang der Deutsch-Japanischen Gesellschaft mehrfach betont wurde.

Im (ursprünglich chinesischen) Kalenderzyklus Asiens adelt der Hahn die zehnte Position mit seinen geistigen wie physischen Stärken: »Er denkt nach und ist fähig zur Tat«, erklärte Toshihiko Mochizuki. Der Erste Konsul des japanischen Generalkonsulats (Düsseldorf) und am Samstag Ehrengast im Hotel »Mercure« am Niederwall, sagte, er sei sicher, dass die Bielefelder DJG mit Hilfe dieser Eigenschaften 2005 erneut einen wertvollen Beitrag zur Völkerverständigung leisten werde.
Die steht auch in der hohen Politik an erster Stelle: Das Jahr des Hahns wird in Japan diesmal auch als Deutschlandjahr begangen, das Bundespräsident Horst Köhler am 4. April in Tokio eröffnen wird. Um die Jahresmitte gastiert der Bielefelder Kinderchor in japanischen Städten, in denen eine DJG aktiv ist.
Wie Mochizuki misst auch DJG-Präsident Joachim Schultz-Tornau dem Prinzip der Annäherung Deutschlands und Japans besondere Bedeutung bei. Vor dem Hintergrund des Zusammenrückens der von der Flutkatastrophe schockierten Menschen zu »einer Welt« liege ihm der Ausbau der Beziehungen zwischen Bielefeld und Utsunomiya besonders am Herzen. Mit der nördlich von Tokio gelegenen Bergbau- und Universitätsstadt pflegt Bielefeld derzeit eine »Freundschaft« - noch keine offizielle Partnerschaft.
Gastgeschenke tun da durchaus Wunder. Die Bielefelder DJG hat mit Hilfe von Sponsoren ein wertvolles Gemälde des gebürtigen Krakauers Victor S. Apro erworben, das am Samstag der Stadt übergeben wurde, die es wiederum den Einwohnern von Utsonomiya schenken möchte. Bürgermeister Horst Grube dankte für das großformatige Bielefeld-Bild, das in warmen Farben markante Wahrzeichen der Teutostadt zu einer Collage verdichtet.
Wie seine Vorredner empfahl auch Rolf Engels von den Bodelschwinghschen Anstalten Bethel den japanischen Garten vor dem »Lindenhof« der Aufmerksamkeit der Gäste des Neujahrsempfangs. Hier sei ein Juwel der Gartenbaukunst entstanden, das nur mit Hilfe großzügiger Finanziers seiner Vollendung entgegensehen könne: Es fehlt noch ein überdachtes Meditationspodest. »Die Deutsch-Japanische Gesellschaft darf stolz auf das bisher Geschaffene sein. Möge sich mit diesem Stolz heitere Gelassenheit paaren, um die Herausforderung des neuen Jahres zu meistern«, sagte Engels.
Mami Busse, Vizepräsidentin der DJG, verlas die guten Wünsche für das Jahr des Hahns auf japanisch. Yasuo Wada ließ auf seiner Mandoline beliebte Melodien erklingen (»Dr. Schiwago«), DJG-Vorstandsmitglied und Ehrenbürgerin Gisela Bremer führte durch den Abend, der mit japanischer Lyrik (vorgetragen von Hideko Kuroda und Werner Hoffmann) sowie einem verführerischen Buffet weitere Höhepunkte bot.

Artikel vom 24.01.2005