Von Uta Jostwerner Bielefeld (WB). Es besiegelt Freundschaften und Geschäfte, es krönt Feierlichkeiten und versammelt Gleichgesinnte. Längst haben auch Sponsoreneinwerber den Mehr- und Nährwert des gemeinsamen Essens erkannt und laden potenzielle Geldgeber zu Galadiners und Tafelfreuden ein. Das ist an der Neustädter Marienkirche nicht anders, die dringend Sponsoren für eine neue Orgel sucht.
»Orgelma(h)l anders« steht für den Auftakt einer Reihe von Benefizveranstaltungen, die dem Orgelneubau der Neustädter Marienkirche gewidmet sind. Mit einer Kombination aus Konzert und Mahlzeit will Kantorin Ruth M. Seiler zunächst einmal »Aufmerksamkeit erzeugen« und Spender finden, die den Orgelneubau nach Möglichkeit langfristig unterstützen. Wie mehrfach berichtet, ist eine Reparatur der jetzigen Kleuker-Orgel aus ökonomischen wie auch musikalischen Gesichtspunkten nicht sinnvoll. Bereits 1996 stimmte das Presbyterium dem Bau einer neuen Orgel zu. Projektiert ist seither ein Instrument im Stile des romantischen Orgelbaus und nach dem Vorbild des mitteldeutschen Orgelbaumeisters Friedrich Ladegast (1818 - 1905). »Solch ein Instrument würde sich in die Orgellandschaft Bielefelds gut einfügen«, versichert Ruth Seiler. Die Crux an dem Unterfangen: Der mit rund 750 000 Euro veranschlagte Neubau muss ausschließlich durch Spenden aufgebracht werden. »Bis dato sind 113 000 Euro auf das Spendenkonto eingegangen«, sagt Pastor Alfred Menzel. Ein Drittel der Gesamtsumme muss aufgebracht werden, um einen Auftrag erteilen zu können. Und auch dann wird mit Ausführungszeiten von drei bis vier Jahren gerechnet. Jedoch: »Wir müssen jetzt zusehen, dass wir die Grenzsumme schnell aufbringen«, betont Menzel. Das Benefizkonzert »Orgelma(h)l anders« am Sonntag, 6. Februar, soll Interesse wecken. Es beginnt um 18 Uhr mit einem klassischen Chor- und Orgelkonzert mit Werken von Bach bis Mendelssohn. Nach einer halben Stunde steht der erste Gang, westfälischer Eintopf, im Gemeindehaus an. Der zweite Konzertteil exponiert Musik, Tanz und Rezitation im dann freigeräumten Mittelschiff der Kirche. Nach einer weiteren Mahlzeit endet die Musikdarbietung vor dem Westportal, dem angedachten Standort der neuen Orgel, mit einem Orgelkonzert auf der Klop-Truhenorgel. Speisen und Getränke wurden gespendet, so dass die Eintrittskarte zum Preis von zehn Euro lediglich der Unkostendeckung dient. Man habe auf sozialverträgliche Preise gesetzt, sagen Seiler und Menzel unisono. Der Spendenbereitschaft sind hingegen keine Grenzen gesetzt. Um telefonische Voranmeldung unter 6 08 54 oder 17 59 39 wird gebeten. Restkarten sind an der Abendkasse erhältlich. Weitere Informationen im Internet unter orgelbau-neustadt.de
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