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Wincors »Billiglohn-Firma«

Neue Dienstleistungsgesellschaft gegründet


Paderborn (WB/hh). Um künftig billige Leiharbeiter beschäftigen zu können, hat der Paderborner Bankautomaten- und Kassenhersteller Wincor Nixdorf eine neue Dienstleistungsgesellschaft gegründet. Ein Antrag auf gewerbsmäßige Arbeitnehmerüberlassung ist beim Landesarbeitsamt gestellt. Während beim Betriebsrat alle Alarmglocken schrillen, ist dieses Modell für Unternehmenssprecher Andreas Bruck »eine Option, über die wir nachdenken«.
Hintergrund ist offenbar die Forderung des Managements nach Rückkehr zur 40-Stunden-Woche ohne Lohnausgleich. Die Verhandlungen mit der IG-Metall laufen. »Wir setzen voll auf eine Einigung«, sagt Bruck. Man habe in den vergangenen fünf Jahren immerhin 685 neue Arbeitsplätze geschaffen und müsse wettbewerbsfähig bleiben.
Der Betriebsrat will indes unbedingt verhindern, dass es im Konzern demnächst zwei Klassen von Beschäftigten gibt - Zeitarbeiter verdienen etwa 25 Prozent weniger. »So etwas darf nicht Schule machen«, meint Gesamtbetriebsrats-Vorsitzender Wilhelm Rose. Man habe deshalb einen Anwalt eingeschaltet. Zumal die Geschäftsleitung sogar überlege, Betriebsteile in die Dienstleistungsgesellschaft auszulagern.

Artikel vom 21.01.2005