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Eltern letzte Frist gesetzt

In NRW boykottieren 26 Familien Schulbesuch


Paderborn (WB/bel/ca). Einem Paderborner Elternpaar, das seine Kinder aus Glaubensgründen nicht zur Schule schickt, ist nach eigenen Angaben am Mittwoch von der Schule eine Dreitagesfrist gesetzt worden. Werde der Unterricht weiter boykottiert, drohe danach die Zwangszuführung der Kinder, soll es in dem Schreiben heißen. Insgesamt gehen in Ostwestfalen-Lippe derzeit 17 Kinder auf Elternwunsch nicht zur Schule - jeweils eines in den Kreisen Lippe und Höxter sowie 15 im Kreis Paderborn. Betroffen sind sieben Grundschulen. Im gesamten Land NRW gibt es derzeit 26 Familien mit 42 Kindern, die einen Schulbesuch boykottierten.
Der Migrationsausschuss des Düsseldorfer Landtages hat sich gestern mit dem Problem der sieben baptistischen Elternpaare im Kreis Paderborn befasst. Seitens der Landesregierung wurde im Ausschuss geäußert, dass man zunächst auf die Gespräche des Integrationsbeauftragten der Landesregierung, Klaus Lefringhausen, mit den Eltern setze. Grundsätzlich wolle man den Eltern aber auch deutlich machen, dass man den Schulbesuch durchsetzen werde. Hier prüfe man aber Alternativen zu einer zwangsweisen Zuführung, zumal man befürchte, dass die Kinder bei einer solchen Maßnahme traumatisiert werden könnten, so die Vertreter der Regierung im Ausschuss.
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Artikel vom 21.01.2005