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»B in Berlin«

Bilanz zieht der Kopf


Fast scheint es so, als hätten sie ihren Koffer in Berlin niemals abgeholt. Mit wehenden Fahnen und großer Begeisterung wechseln die Herrenmode-Macher von der nordrhein-westfälischen Landes- in die deutsche Bundeshauptstadt. In Düsseldorf hat man den Ernst der Lage bei der Messegesellschaft zu spät erkannt. Die »längste Theke der Welt« reicht allein nicht als Kommunikationsplattform.
Die Vertreter der Damenoberbekleidung (DOB) mögen es anders empfinden, aber so richtig fiebern und kribbeln tut es doch nur in Berlin. In den 15 Jahren seit dem Mauerfall hat sich die Hauptstadt zu einer Metropole entwickelt, in der das Leben pulsiert. Das ist die Atmosphäre, die Künstler und Designer schätzen. Denn das ist das Ambiente, in der sich Mode nicht nur entwickelt, sondern auch präsentiert werden muss.
Und trotzdem: Eine Garantie, dass die neue Messe »B in Berlin« ein Erfolg wird, haben die Hersteller nicht. Zu sehr regiert im Handel gegenwärtig der Sparstift. Zu groß auch der Konzentrationsdruck in der Branche: Die Großkunden brauchen die Messe nicht. Und für die Kleinen ist sie zu teuer. So sehr es also im Bauch kribbelt: Bilanz gezogen wird im Kopf. Bernhard Hertlein

Artikel vom 22.01.2005