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Kommentare
Diskriminierung

Voll daneben getroffen


Das war eine Debatte ganz nach alt-grünem Geschmack: Beim Antidiskriminierungsgesetz am Freitag ging es mal wieder so richtig fundamentalistisch, feministisch, euphemistisch zur Sache. Die Spitzengrüne Claudia Roth hatte vorher schon die Rollen verteilt. »Der« Wirtschaft unterstellte sie, dort würde gerne »losdiskriminiert«. Will sagen: Arbeitgeber machen arme Migranten nur zu gern zu Sklaven und Heloten ihrer globalkapitalistischen Ansprüche.
Logisch, dass jeder Hinweis auf unnötige Erschwernisse in der betrieblichen Praxis damit von vornherein abgebürstet war.
Mit fest verschlossenen Ohren hechelte Kollege Volker Beck dann durch, was diese Gesellschaft immer noch an strukturellen Ungerechtigkeiten alles zu bieten hat. Komisch nur, dass er nicht auf den von Joschka Fischers Visa-Freiheits-Praxis begründeten Sklavenhandel einging. Auch »vergaß« er Ludger Volmers kostenpflichtigen Rat bei Großdrucksachen und Zwangsheiraten muslimischer Mädchen.
Frauenhandel, Drogenstrich und Illegalität sind die wirklichen Orte von Diskriminierung in Deutschland, aber genau darauf zielt das naiv gut gemeinte Gesetz nun gerade nicht. Kurzum: Voll daneben. Reinhard Brockmann

Artikel vom 22.01.2005