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Schüler erforschen das
versunkene »Atlantis«

Forschergeist im Kindermuseum in der Leineweberschule

Von Burgit Hörttrich
Bielefeld (WB). Ein Kindermuseum auf Zeit soll fünf Wochen lang vom 30. April bis zum 29. Mai im leer stehenden Gebäude der ehemaligen Leineweberschule an der Babenhauser Straße eröffnen. Titel: »Atlantis - die versunkene Insel im Meer«. Das Projekt hat die Musik- und Kunstschule initiiert und es wird finanziell unterstützt vom Land Nordrhein-Westfalen und von den Stadtwerken Bielefeld.

In den USA gibt es in jeder größeren Stadt ein Kindermuseum, das nur den Namen mit einem »richtigen« Museum gemein hat. In einem Kindermuseum können Mädchen und Jungen ihre eigene Lebensumwelt erforschen und entdecken. Und vor allem anfassen. Denn der Satz »Berühren mit den Pfoten ist verboten« gilt in einem Kindermuseum nicht - dort ist Anfassen dringend erwünscht.
Im Januar 2004 eröffnete im Duisburger Innenhafen Deutschlands größtes Kindermuseum, das im ersten Jahr bereits 250 000 Besucher anzog und zufällig ebenfalls den Namen »Atlantis« trägt. In einem ehemaligen Speichergebäude laden zahlreiche Exponate zum Mitmachen und Experimentieren ein. Kinder können ein Haus mauern, ein Dach decken, wie die Maulwürfe durch die Erde krabbeln oder lernen, was eine Bluebox ist.
Das Projekt der Musik- und Kunstschule soll, so Yael Niemeyer, die dort die Sparte Kunst leitet, »gut recherchierte Historie verknüpfen mit künstlerischen Workshops«. Anke Becker-Brandt von der Musik- und Kunstschule bereitet mit Schülern der Babenhauser Grundschule bereits die Exponate vor, um den Forschergeist der Kindermuseum-Besucher zu wecken. Die geheimnisvolle Stadt im Ozean mit ihren Palästen und Tempeln rege immer noch die Fantasie der Menschen an, so Yael Niemeyer. Teilnehmen am »Atlantis«-Projekt sollen Schulklassen, denen ein zweistündiger Workshop geboten wird: Zuerst unternehmen sie eine »Forschungsreise« durch Atlantis, dann bauen sie selbst archäologische Fundstücke und Schätze und führen zum Schluss ein Rollenspiel auf.
Die Musik- und Kunstschule verschickt in spätestens drei Wochen Informationsfaltblätter über das Kindermuseum und dessen Angebote an die Bielefelder Schulen.
Pädagogen, die schon jetzt mehr wissen wollen, können sich an die Musik- und Kunstschule wenden.

Artikel vom 21.01.2005