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Stadtwerke sehen Konkurrenz gelassen

Deutsche Post bietet Ökostrom an - Verbraucher zeigen wenig Interesse


Bielefeld (mm). Die Deutsche Post wirbt derzeit in ihren Filialen am Hauptbahnhof, in der City und an der Hauptstraße in Brackwede für den Bezug von Ökostrom. Geliefert wird die »saubere Energie« von den Stadtwerken Düsseldorf, die in einem Ausschreibungsverfahren die Nase vorn hatte. Die heimischen Stadtwerke begegnen der Konkurrenz gelassen. »Wir haben uns nicht an der Ausschreibung beteiligt, weil wir grundsätzlich nicht Strom über Dritte verkaufen. Für uns steht die direkte Kundenbindung im Vordergrund«, betont Pressesprecher Wolfgang König.
Bis vor einem Jahr bot die Post als Vermittler auch konventionell erzeugten Strom an. Wegen mangelnder Nachfrage habe man das Angebot aber eingestellt, sagte Sprecher Achim Gahr. Über die Nachfrage nach Ökostrom liegen keine konkreten Zahlen vor. Berechnet werden 17,60 Cent pro Kilowattstunde bei einem monatlichen Grundpreis von 6,90 Euro.
Bei den Stadtwerken Bielefeld zeigt sich nur ein verschwindend geringer Teil der Verbraucher am Ökostrom interessiert. Lediglich 250 von rund 155 000 Kunden zahlen den Aufschlag von 4,64 Cent pro Kilowattstunde, um mit Energie beliefert zu werden, die aus Photovoltaikanlagen, Wasser- oder Windkraft stammt. Die Ökostrompreise der Stadtwerke liegen bei Verbräuchen unter 1 000 Kilowatt unter denen der Deutschen Post.
In Deutschland werden aus einem gemeinsamen Ökostrompool 374 Anlagen zur Nutzung der erneuerbaren Energien gefördert. In Bielefeld gehören die Photovoltaikanlage auf der SchücoArena und die Biogasanlage auf Gut Wilhelmsdorf in Eckhardtsheim dazu.

Artikel vom 21.01.2005