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Folge 26: Suzanne LiebermannKlinische Linguistin


Meine Aufgaben: Beim Psychosozialen Dienst der von Bodelschwinghschen Anstalten helfe ich den Bewohnern in Bethel, die Sprach-, Sprech-, Stimm- oder Schluckstörungen haben. Das sind meist Menschen aller Altersgruppen, die schwer- oder mehrfachbehindert sind. Sie können sich nicht richtig ausdrücken, weil der Körper nicht mitspielt, etwa bei Epilepsie oder gestörter Mimik oder weil sie eine geistige Behinderung haben. Manche Erwachsene befinden sich auf dem Entwicklungsstand eines Kindes. Oft sind es mehrere Probleme die zusammenkommen, deswegen braucht jeder Bewohner eine individuelle Therapie. Ich übe mit ihnen das Erkennen und Benennen von Gegenständen, trainiere die Gedächtnisleistung oder übe Alltagsgesten ein. Außerdem machen wir klassische Sprechübungen, um die Artikulation von Lauten und Wörtern zu verbessern.
Mein Alltag: Bei der Therapie gibt es Einzelübungen, aber auch Gruppen. Es ist wichtig, die Bewohner zu motivieren, damit ihnen das Sprachtraining Spaß macht. Dazu gehören auch Fühl- und Tastübungen, Wortspiele und rhythmische Elemente. Die Termine sind in unserer Einrichtung, aber auch direkt in den Wohngruppen in Bethel.
Mein Motto: Es gehört zur Würde des Menschen und zur Lebensqualität, sich mitteilen zu können und so sein Leben möglichst selbst zu bestimmen.

Artikel vom 04.02.2005