Herforder Kunstverein zeigt Portraits von Horst Janssen im Daniel-Pöppelmann-Haus
Von Ruth Matthes (Text und Foto) Herford (WB). Keine Geringeren als Joseph Haydn, Edgar Allen Poe und Andy Warhol geben sich vom morgigen Samstag an im Herforder Daniel-Pöppelmann-Haus die Ehre.
Sie gehören der Reihe »geistiger Ahnen« an, die Horst Janssen in den 70-er bis 90-er Jahren zeichnete. Seinen Portraits ist die aktuelle Ausstellung des Kunstvereins gewidmet. Die Auswahl der dargestellten Personen gibt einen interessanten Einblick in die private und berufliche Spähre des 1995 im Alter von 65 Jahren verstorbenen norddeutschen Künstlers, der mit seinen Zeichnungen und Graphiken weltberühmt wurde. Im Pöppelmann-Haus finden sich insgesamt 76 Arbeiten, Leihgaben aus dem Privatbesitz des Verlages St. Gertrude Hamburg. Es handelt sich dabei meist um Bleistiftzeichnungen, die mit Aquarell oder Pastell koloriert sind, aber auch einige Radierungen sind darunter. Der Besucher lernt sowohl die Geliebten des Künstlers als auch den Kellner Hussein, seinen Wirt »Angelo Suff« und seinen Postboten Heinzi kennen. Wie der Bildtitel verrät, hat Janssen auch mit dem Briefträger gerne gebechert. Mit lebendigen Strichen - mal zarter, mal kraftvoller -Êerfasste der begnadete Zeichner die Charakterzüge der Menschen und interpretierte sie auf ganz persönliche Weise. Dabei bewies er stets viel Sinn fürs Detail. Die Portraits zeigen seinen unerschöpflichen Reichtum an Ideen und Gestaltungsmöglichkeiten. Von der liebevollen Kopie über die Ironie bis zur skurrilen oder sogar morbiden Überzeichnung reichen die Methoden, mit denen er seine Bezugspersonen und auch sich selbst dargestellt hat. Einen Raum hat der Kunstverein den »Ahnen« gewidmet. »Da Janssen nicht wusste, wer sein Vater ist, hat er sich seine Väter ausgesucht«, erzählt Kurator Prof. Theodor Helmert-Corvey. Eine lange Reihe von Charakterköpfen, die bisweilen recht kritisch gestaltet sind, ist dabei entstanden. Die Ausstellung ist bis 3. April zu sehen, Informationen unter % 05221 / 189-689.
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