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Von »toll« bis »sehr ergreifend«

Gefeierte Premiere des Dietl-Films »Vom Suchen und Finden der Liebe«

München (dpa). Der neue Kinofilm »Vom Suchen und Finden der Liebe« von Erfolgsregisseur Helmut Dietl (»Rossini«) hat eine gelungene Premiere gefeiert. Das Publikum spendete der acht Millionen Euro teuren und mit deutschen Stars garnierten Produktion kräftigen Beifall.

»Ich hoffe, dass Ihnen der Film wenigstens etwas zum Denken mitgegeben hat«, rief ein sichtlich gelöster Dietl den Zuschauern am Mittwochabend zu. Anschließend dankte er seiner Frau Tamara für ihre Liebe, die ihm die »Kraft zur Inspiration für dieses Werk« gegeben habe. Die Liebeskomödie ist an den antiken Orpheus-Stoff angelehnt und handelt von der Frage, ob es die große Liebe fürs Leben überhaupt geben kann. Am nächsten Donnerstag kommt der Film bundesweit in die Kinos.
Der Komponist Mimi Nachtigall (Moritz Bleibtreu) und die junge Sängerin Venus Morgenstern (Alexandra Maria Lara) haben die große Liebe gefunden. Nach endlosen Streitereien trennt sich das Paar. Während Venus sich einen weniger anspruchsvollen Freund sucht, nimmt sich Mimi in der griechischen Ferienvilla von Theo (Uwe Ochsenknecht) das Leben. Doch Venus kann ohne Mimi nicht leben. Wie Orpheus, der seiner Eurydike in die Schattenwelt folgte, steigt sie ins Totenreich hinab und befreit Mimi.
Auf die Frage, warum der Kinofan den Film sich anschauen sollte, meinte Dietl kürzlich, weil der Zuschauer »was über die Liebe erfährt und zwar auf eine Weise, in der er sowohl lachen als auch weinen kann«.
»Ich bin schon ziemlich aufgeregt«, hatte Moritz Bleibtreu noch vor der Premiere eingeräumt. Doch etwaige Bedenken erwiesen sich als unberechtigt. »Sehr gut«, schilderte Heino Ferch seinen Eindruck, wie der Film beim Publikum angekommen sei. Ferch spielt in dem Streifen einen wandlungsfähigen Hermaphrodit und sorgte für Lacher bei den Kinobesuchern.
Auch das Publikum zeigte sich vom heiteren bis melancholischen Film angetan. Von »toll« bis »sehr ergreifend« reichten die Kommentare nach der Vorführung. Nicht wenige mussten sich bei einigen rührenden Szenen ein paar Tränen verdrücken. Sie nehme auf jeden Fall eine Erkenntnis mit nach Hause, betonte eine Premierenbesucherin: »Nichts ist für die Ewigkeit. Aber die Liebe hat auch etwas Lustiges.«
»Anke Engelke und Uwe Ochsenknecht fand ich hinreißend«, sagte eine andere Zuschauerin. Die beiden treten in dem Dietl-Film als unglücklich-entfremdetes Paar auf. Engelke bekam nach der Premiere sogar ein Extra-Lob von Dietl. Sie sei eine »wunderbare Schauspielerin«. Auch Alexandra Maria Lara (Hitler-Sekretärin in »Der Untergang«) wurde von Dietl gewürdigt: »Vom Untergang in die Unterwelt: Sie macht alles, und alles macht sie toll.«

Artikel vom 21.01.2005