Bielefeld (sas). Das Frauenbild im Kino - es ist häufig stereotyp. Mit der Frage, welche typischen Frauenrollen in Filmen vermittelt werden, befasst sich unter der Leitung des Regisseurs, Filmemachers und Medienpädagogen Fabio Magnifico ein Seminar in der Universität. Mit der Theorie hat es Magnifico aber nicht bewenden lassen: Die Teilnehmer mussten zwei Kurzfilme zum positiven sowie negativen Frauenbild entwerfen und drehen. Am vergangenen Wochenende entstand so der Film mit dem Arbeitstitel »Sternhimmel«. Drei Tage lang drehte das Team unter der Regie von Phillipp Anders und Michaela Ellefredt, als »Locations« waren die Universität, der Fachbereich für Gestaltung der Fachhochschule sowie - sicher zur Freude vieler Fahrgäste - die Haltestelle Oetkerhalle der Linie 4 ausgewählt. Die Geschichte des Films nach einem Drehbuch von Michaela Ellefredt ist schnell erzählt: Lehramtsstudentin Jana (gespielt von Kirsten Bohle vom Theaterlabor) möchte Kunst studieren, kommt aber zu spät zur Aufnahmeprüfung: Ohnehin knapp dran ist sie mit einem Jogger zusammengestoßen und ihre Mappe fällt ihr aus der Hand, ihre Arbeiten landen im Schmutz. An der Kunsthochschule kann sie sich nun nicht mehr einschreiben. Dafür aber hat ihr Zusammenstoß mit dem Jogger Kevin (Thomas Walden von der »Tankbar fürs Leben«) Folgen und lenkt ihr Leben in andere Bahnen. Vielleicht aber, wenn Jana doch pünktlich zur Prüfung erschienen wäre, hätte alles auch anders kommen können... »Das Projekt soll Studierenden einen Einblick in die Produktion von Filmen bieten, sie sollen auch organisatorische und technische Aspekte einbeziehen«, sagt Magnifico, der für »Sternhimmel« als Kameramann fungierte. Drei Tage lang wurde gedreht, eine gute Woche dauert der Schnitt. In den Archiven wird der fertige Film nicht verschwinden: Wenn am 4. Februar im Ringlokschuppen erneut das Uni-Videomagazin läuft, wird auch der Kurzfilm von Anders/Ellefredt seine Premiere erleben.
Drucken