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»Aufstellflächen« für
Gruppen vergrößern

Brunemeier sieht nach Unfall noch Handlungsbedarf

Brackwede (ho). Das Schulamt hat - wie bereits berichtet - als Folge des tödlichen Unfalls auf dem Brackweder Südring allen Bielefelder Schulen empfohlen, mit Schülergruppen, die den Südring in Höhe der Duisburger Straße überqueren müssen, künftig nur noch die nordöstliche der beiden Fußgängerfurten zu nutzen.

Hier gibt es keine Mittelinsel, die Straße kann an dieser Stelle auch von größeren Gruppen ohne Unterbrechung innerhalb einer Ampelphase überquert werden. Damit beantwortete die Verwaltung eine Anfrage der SPD-Fraktion in der Bezirksvertretersitzung.
SPD-Fraktionschef Dr. Bernd Brunemeier forderte die Verwaltung dennoch auf, zu überlegen, ob nicht doch weiterer Handlungsbedarf bestehe. »Es gibt auch andere Gruppen, die die beiden großen Sportstätten (»Aquawede« und »Oetker-Eisbahn«) besuchen und die Straße überqueren. »Empfehlungen sind auch dann sinnvoll, wenn noch nicht viele Unfälle gleicher Art vorliegen«.
Karl-Ernst Stille (Grüne), forderte, die so genannte »Lock Ampel« zu beseitigen. Die zeigt auf der gegenüberliegenden Straßenseite »Grün«, während die Fußgänger auf der Mittelinsel noch »Rot« haben. Der Kommunalpolitiker: »Uns interessiert die Sicherheit der Kinder, nicht so sehr der Verkehr«.
Nach der Unfallauswertung der Polizei ist der Südring im Bereich der Unfallstelle »im Hinblick auf Unfälle unter Beteiligung von Fußgängern absolut unauffällig gewesen«. Trotz des schweren Unfalls sei keine Entwicklung zu erkennen, »dass dieser Bereich als Unfallhäufungsstelle zu beraten ist«. In den Jahren 1997 und 1998 sei der Südring im Einmündungsbereich zur Duisburger Straße lediglich aufgrund von Auffahrunfällen und Unfällen in Verbindung mit Fahrstreifenwechsel in der Unfallkommission behandelt worden.
Vertreter von Polizei, Stadt, Landesbetrieb Straßenbau NRW, Vogelruthschule und Schulamt haben - wie das WESTFALEN-BLATT bereits berichtet hatte - bei einem gemeinsamen Ortstermin die Sicherheit bei der Überquerung des Südrings überprüft. Festgestellt wurde, »dass die Signalschaltung der Verkehrssituation angemessen ist und den Vorgaben der Richtlinien für Lichtsignalanlagen entspricht«.
Bei der Besichtigung vor Ort konnten die Behördenvertreter auch eine Schwimmgruppe der Vogelruth-Schule beobachten, »die die Straße ohne besondere Gefahrensituation überqueren konnte«. Überprüft werden soll dennoch, ob die Aufstellfläche auf der östlichen Seite der Duisburger Straße vergrößert werden, damit auch größere Schülergruppen beim Warten auf »Grün« genügend Platz haben.
Da dem Amt für Verkehr noch weitere Anfragen und Eingaben zu den Fußgängerquerungen zwischen Stadtring und Duisburger Straße vorliegen, sollen »die aufgeworfenen Fragen gemeinsam mit den beteiligten Dienststellen beurteilt werden«. Nach Abschluss des Abstimmungsverfahrens, das zu abschließenden Aussagen zur der in der Anfrage der SPD-Fraktion angesprochenen Unfallstelle führen werde, solle dann die Bezirksvertretung entsprechend unterrichtet werden.

Artikel vom 20.01.2005