20.01.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Herbert Braß (CDU) plädiert für Doppelnutzung von Haltepunkt und Fußgängerüberweg.

Neuer Haltepunkt
als gefahrloser
Fußgängerweg ?

CDU: »Sinnvolle Doppelnutzung«

Brackwede (ho). Die Verkehrssituation auf dem Südring, speziell die beampelten Fußgängerüberwege, beschäftigen Brackwedes Bezirksvertreter noch einmal in ihrer letzten Sitzung. Anlass war der schreckliche Verkehrsunfall Ende November vergangenen Jahres, bei dem zwei Kinder ums Leben kamen und ein Junge schwer verletzt wurde.

Während die SPD-Fraktion wissen wollte, ob die Verwaltung den Bezirksvertretern Konsequenzen vorschlage, legte die CDU-Fraktion einen handfesten Vorschlag auf den Tisch: Bei einem möglichen neuen Bahn-Haltepunkt Mitte, der den Südring überspannt, könnte dieser - von beiden Straßenseiten zugänglich - gleichzeitig als gefahrloser Übergang über die viel befahrene Straße genutzt werden. CDU-Fraktionschef Herbert Braß: »Eine Doppelnutzung wäre sinnvoll, würde Gefahrenquellen beseitigen«.
Ob allerdings ein derartiger Haltepunkt in der Nähe der Wohnbebauung kommt, steht noch in den Sternen. Zwar hatte sich die Bezirksvertretung in mehreren Sitzungen mit dem Thema beschäftigt, auch einen entsprechenden Beschluss gefasst, doch noch ist nichts entschieden. Dr. Bernd Brunemeier (SPD) hat gar den Eindruck, »dass überhaupt kein Haltepunkt in diesem Bereich gewünscht wird«. »Die Betreiber wollen keinen weiteren Haltepunkt, haben das auch mehrfach gesagt«.
Im Stich gelassen fühlt sich Brunemeier auch von der Stadt Bielefeld. »Die hätte uns unterstützen müssen, hat sie aber nicht«. Die Hoffnung sei nicht sehr groß, »dass unsere Beschlüsse bei den Verhandlungen eine Rolle spielen«. Voraussichtlich in den nächsten Wochen werden die Ergebnisse einer Untersuchung zum künftigen Betriebskonzept der Sennebahn vorliegen, in der Empfehlungen zur Lage und Anzahl der Haltepunkte auf Bielefelder Stadtgebiet gegeben werden. Die Untersuchung war vom Verkehrsverbund Ostwestfalen-Lippe im letzten Jahr in Auftrag gegeben worden. Vom Gutachten werden Aussagen zur Fahrzeit, dem Zugkreuzungsbahnhof und der Anzahl der Haltepunkte zwischen Bielefeld und Schloß Holte erwartet.
In einer Mitteilung des Amtes für Verkehr heißt es, »dass die Ergebnisse und Empfehlungen des Gutachters die Grundlage bildeten für weitere Überlegungen und Planungen zum Standort eines neuen Haltepunktes im Stadtbezirk Brackwede«. Erst danach sollten weitere Maßnahmen erörtert werden. Auswirkungen eines Überweges als integrierter Bestandteil eines Haltepunktes der Sennebahn (wie von der CDU vorgeschlagen) »könnten von der Verwaltung derzeit nicht abgeschätzt werden«.
Eine für Fußgänger nutzbare Überführung wirke durch ihre Lage nur punktuell und sei nicht deckungsgleich mit dem heutigen und auch künftigen Querungsbedarf der Fußgänger auf dem gesamten Südring, ließ das Amt für Verkehr verlauten.

Artikel vom 20.01.2005