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Telekom ersetzt
teure Häuschen

Schon 15 000 Basistelefone installiert

Von Ernst-Wilhelm Pape
Bielefeld (WB). Die Deutsche Telekom hat bundesweit bereits 15 000 unrentable Telefonhäuschen durch so genannte billigere Basistelefone ersetzt. Die Telekom rechnet ferner damit, dass die Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post Anfang 2006 das Basistelefon als allgemeine öffentliche Telefonzelle anerkennt.
Wird vom Bürger akzeptiert: das Basistelefon.
Dann könnten weitere 15 000 unwirtschaftliche Telefonhäuschen durch Basistelefone ersetzt werden, sagte gestern Walter Quasten, Vorstandsbeauftragter der Deutschen Telekom für Verbände-Politik-Kommunen dieser Zeitung.
In Bielefeld gibt es bereits 21 Basistelefone, in Detmold 19, in Paderborn elf und in Bad Salzuflen zwölf.
Insgesamt war festgestellt worden, dass 30 000 der 67 000 Telefonhäuschen unwirtschaftlich sind, da ihr Monatsumsatz unter 125 Euro liegt, sagte Quasten. Die bisherigen Erfahrungen mit den neuen Telefonen seien gut. Das Basistelefon sei ein Kompromiss zwischen den betriebswirtschaftlichen Interessen der Telekom und dem kommunalen Interesse an einer flächendeckenden Versorgung der Bevölkerung mit öffentlicher Telephonie. Ein Jahr würden die 15 000 Basistelefone zunächst auf Herz und Nieren getestet, bevor es zu einer weiteren Verbreitung komme. Außer den 15 000 Basistelefonen, 52 000 Telefonhäuschen gibt es noch 11 000 Telefonhauben und 16 000 Telestationen. Die Telekom hat zugesagt ein Netz etwa 100 000 öffentlichen Telefonstellen zu erhalten.
Die Basistelefone bieten weniger Komfort. Das Telefonieren ist nur mit dem Zahlencode einer speziellen Telefonkarte (Calling-Card) oder Kreditkarte möglich. Darüber hinaus können R-Gespräche geführt werden, bei denen der Angerufene die Kosten des Gesprächs übernimmt. Außerdem sind mit einer speziellen Taste Notrufe möglich. Schlitze für Münzen und Telefonkarten gibt es bei Basistelefonen nicht. Die Telekom erwartet so weniger Schäden durch Vandalismus und Betrüger. Pro Telefonhäuschen entstünden Monatskosten von 150 Euro.
Das Basistelefon koste mit Aufbau lediglich 500 Euro, sagte Telekomsprecher Rüdiger Gräve. Für ein Telefonhäuschen müssten hingegen 7500 Euro kalkuliert werden.

Artikel vom 20.01.2005