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Entsetzen über Fotos

Prozess gegen britische Soldaten fortgesetzt


London/Osnabrück (dpa). Die britische Öffentlichkeit hat mit Entsetzen auf Fotos von Misshandlungen irakischer Zivilisten durch britische Soldaten reagiert. Die Fotos wurden mit den Folterbildern aus dem US-geführten Gefängnis Abu Ghoreib verglichen. Premierminister Tony Blair bezeichnete die Szenen im britischen Unterhaus in London als »schockierend und empörend«. Die Bilder waren von einem britischen Militärgericht in Osnabrück veröffentlicht worden, vor dem sich jetzt drei ehemals im Irak stationierte Soldaten verantworten müssten.
Getsern wurde der Prozess wegen Misshandlungen von irakischen Zivilisten fortgesetzt. Der Rechtsberater der britischen Truppen im Irak, Oberstleutnant Nicholas Mercer, sagte, die Soldaten hatten im Mai 2003 die Order bekommen, straffällig gewordene Iraker »hart anzupacken«. Die Briten waren nach dem Ende der Kämpfe im Irak Mitte Mai 2003 laut Mercer einer großen Zahl von Plünderern ausgesetzt. Unter dem Decknamen »Operation Ali Baba« verschärften die britischen Truppen die Überwachung und setzten Verstärkung für die Wachposten ein. Die »Operation Ali Baba« artete in Schlägen, Tritten und entwürdigender Behandlung aus.

Artikel vom 20.01.2005