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So innovativ wie lange nicht mehr

Im Gespräch: Dirk-Uwe Klaas, Sprecher der deutschen Möbelindustrie

Köln (WB). Die »IMM Cologne«, die an diesem Wochenende mit den Publikumstagen endet, macht Lust auf neue Möbel. Allerdings müssen die Verbraucher tiefer in die Tasche greifen: Wegen teurerer Rohstoffe steigen auch die Möbelpreise um drei bis fünf Prozent. Im Gespräch mit Bernhard Hertlein zog Dirk-Uwe Klaas, Sprecher der deutschen Möbelindustrie, eine Bilanz der Messe.Dirk-Uwe Klaas

Wann ist die Möbelbranche zuletzt so innovativ gewesen wie auf dieser »IMM Cologne«?Klaas: Da muss ich lange nachdenken. Bestimmt nicht vor Ende der neunziger Jahre.

Was hat Sie persönlich besonders beeindruckt?Klaas: Die Technik und die Intelligenz, die sich in vielen Details zeigen. Oft sind sie so gut im Möbel versteckt, dass man sie gar nicht sehen kann. Das hat aus meiner Sicht Charme und Pfiff.

Gehen Sie aufgrund der Innovationen und positiven Reaktionen im Möbel-Einzelhandel inzwischen für 2005 von einer höheren Wachstumsrate aus als die 1,5 Prozent, die schon 2004 erzielt wurden?Klaas: Wir hoffen natürlich auf ein höheres Wachstum. Aber es ist zu früh, um schon Prognosen zu korrigieren.

Stahl, Kunststoff, Transport - alles ist teurer geworden. Gilt das 2005 auch für Möbel?Klaas: Ja. Die Industrie muss die Erhöhung der Zulieferer- und Transportpreise an die Kunden weiter geben. Ich rechne mit einer Anhebung um durchschnittlich drei bis fünf Prozent.

Sie selbst haben vorhin die Innovationskraft der Möbelhersteller gelobt .  Reicht sie aus, um noch eine weitere Möbelmesse etwa in Nürnberg zu bestücken?Klaas: Eine zusätzliche Möbelmesse will keiner und braucht keiner in unserer Branche. Deshalb wird sie auch nicht kommen.

Ist eine »Cuisinale« ohne Bulthaup und Alno, ohne Wellmann, Optifit, Häcker und Nolte eine richtige Küchenmesse?Klaas: Nicht dauerhaft. Ich bin aber der festen Überzeugung, dass die deutsche Küchenindustrie mit ihren starken Marken die internationale Leitmesse dieser Branche durchführen muss, und zwar in Köln. Sie sollte deshalb die Zeit bis zur nächsten Cuisinale 2007 nutzen, um eine breitere Beteilung zustande zu bringen.

 Wird das funktionieren?Klaas: Ja, da bin ich mir sehr sicher. Die Küchenhersteller, die schon diesem Jahr in Köln ausgestellt haben, hatten einen Superauftritt und einen Supererfolg. Ich glaube, das wird sich in der Branche herumsprechen.

Artikel vom 22.01.2005