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Sechs Brustzentren in OWL

Brustkrebs häufigste Todesursache bei Frauen zwischen 40 und 50

Von Andreas Kolesch
Düsseldorf/Bielefeld (WB). Das Land will die Versorgung von Frauen mit Brustkrebs verbessern. Landesweit werden dazu 50 so genannte Brustzentren geschaffen. Sechs dieser Einrichtungen hat Gesundheitsministerin Birgit Fischer gestern für Ostwestfalen-Lippe benannt.

In Deutschland erkranken pro Jahr etwa 46 000 Frauen an Brustkrebs, in Nordrhein-Westfalen sind es 10 000. Bei Frauen zwischen 40 und 50 Jahren ist Brustkrebs häufigste Todesursache.
In Ostwestfalen-Lippe sterben jährlich etwa 440 Frauen an dieser Krebserkrankung. Das geht aus einer Erhebung des Landesinstitutes für den Öffentlichen Gesundheitsdienst (Lögd) in Bielefeld hervor. Etwa 150 dieser Krebs-Opfer sind zwischen 25 und 64 Jahre alt. »In dieser Altersgruppe dürfe angesichts der heutigen Diagnose- und Therapieverfahren keine Frau mehr an Brustkrebs sterben müssen«, sagte Rolf Annuss vom Lögd gestern dieser Zeitung.
In Ostwestfalen-Lippe gibt es die höchste Sterberate bei Brustkrebs im Kreis Herford, wo die Zahl der Todesfälle durch diese Krankheit um 14 Prozent über dem Landesdurchschnitt liegt. Deutlich geringer ist die Sterberate in den Kreisen Paderborn (- 21 Prozent), im Kreis Höxter (- 18 Prozent) und im Kreis Gütersloh (- 15 Prozent).
Landesweit wird Brustkrebs bislang an etwa 250 Kliniken behandelt. Künftig soll das nur noch in den 50 spezialisierten Brustzentren der Fall sein. »Dadurch wollen wir mehr Qualität in Diagnostik und Behandlung von Brustkrebs erreichen«, sagte Ministerin Fischer in Düsseldorf.
Vier neue Zentren hat das Land gestern für Ostwestfalen-Lippe ausgewiesen. Als Brustzentrum Bielefeld gilt künftig das Städtische Krankenhaus Bielefeld Mitte. Das St. Franziskus-Hospital Bielefeld, das Ev. Johannes-Krankenhaus Bielefeld und das Mathilden-Hospital Herford bilden gemeinsam das Brustzentrum Bielefeld/Herford, zu dem als Kooperations-Häuser die Krankenanstalten Gilead in Bielefeld und das Lukas-Krankenhaus Bünde zählen. Das Brustzentrum Gütersloh bilden das Städtische Krankenhaus Gütersloh und das St. Elisabeth-Krankenhaus Gütersloh, Kooperations-Häuser sind das Ev. Krankenhaus Rheda, das Marienhospital Oelde sowie die Krankenhäuser Halle und Versmold. Als Brustzentrum Paderborn/Höxter hat das Land das St. Vincenz-Krankenhaus Paderborn und das St. Ansgar-Krankenhaus Höxter ausgewiesen. Als so genannter Funktionsstandort ohne Brustkrebs-Operationen gehört das Brüderkrankenhaus St. Josef Paderborn zu diesem Verbund.
Die Kooperations-Häuser sollen künftig keine eigenen Brustkrebs-Behandlungen mehr ausführen, sondern die Patientinnen an die Haupt-Häuser weiterleiten. Bereits seit Dezember 2003 sind das Klinikum Minden und das Klinikum Lippe in Lemgo mit Kooperations-Standort in Detmold als Brustzentren anerkannt.Lokalteil

Artikel vom 19.01.2005