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Zapfhähne voll aufgedreht

Krombacher setzt sich mit Umsatzrekord vom kriselnden Biermarkt ab

Düsseldorf (ddp/WB/ef). Bei Deutschlands führendem Pilsbrauer Krombacher bleiben die Zapfhähne voll aufgedreht. Die Krombacher Brauerei (825 Mitarbeiter) aus dem siegerländischen Kreuztal fuhr 2004 bei Ausstoß und Umsatz im dritten Jahr in Folge neue Rekorde ein und setzt sich damit vom kriselnden Biermarkt ab.
Top-Model Eva Padberg und Arminia Bielefelds Fußball-Nationalspieler Patrick Owomoyela prosten sich mit dem neuen Bier »Extra Mild« des deutschen Bierbrauers Krombacher in Düsseldorf zu. Foto: AP

Mit 8,9 Prozent Marktanteil konnte sich Krombacher erneut als die meistgekaufte Pilsmarke in Deutschland vor Bitburger (6,5 Prozent) und Warsteiner (5,4 Prozent) behaupten. Der Ausstoß verbesserte sich gegenüber 2003 um 1,4 Prozent auf 5,51 Millionen Hektoliter. Der Umsatz legte 1,1 Prozent auf 521,5 Millionen Euro zu. Dagegen war der Biermarkt 2004 um 4,4 Prozent erneut rückläufig. Viele Braugruppen mit Ausnahme der Discount- und Handelsbiere fuhren zum Teil sogar ein zweistelliges Minus ein.
In diesem Jahr plant Krombacher nach Worten von Geschäftsführer Hans-Jürgen Grabias zwei bis drei Prozent Wachstum. Impulse dafür sollen von der neuen Marke »Krombacher Extra Mild« und einer alternativ angebotenen neuen Bügelverschluss-Flasche für Krombacher Pils kommen. Beide Produkte sind ab Februar auf dem Markt. Bei »Extra Mild« rechnet Grabias in diesem Jahr bereits mit einem Absatz von etwa 100000 Hektolitern. In der Bügelverschluss-Flasche sollen 50000 Hektoliter abgefüllt werden.
Auch bei der Markenpflege tritt Krombacher - seit vergangenem Jahr Trikotsponsor beim Fußball-Erstligisten Arminia Bielefeld - 2005 aufs Gaspedal: Der Werbeetat soll von 55 auf 70 Millionen Euro aufgestockt werden. Weitere 50 Millionen Euro gehen in die Entwicklung eines neuen Bierkastens, von dem Krombacher im Jahresverlauf zehn Millionen Stück in Umlauf bringen will. In den Standort Krombach sollen 53 Millionen Euro vor allem in neue Abfüllanlagen investiert werden.
Bei den Preisen lässt Krombacher die Verbraucher zunächst nicht tiefer in die Tasche greifen. Grabias: »Im ersten Halbjahr bleiben die Preise konstant.« Die Preisgestaltung im zweiten Halbjahr hänge von der Entwicklung der Rohstoffpreise ab. Kosten aus der Lkw-Maut würden nicht an die Verbraucher weiter gegeben. Seinen Marktanteil will Krombacher innerhalb der nächsten drei Jahre auf zehn Prozent ausbauen.

Artikel vom 19.01.2005