Von Larissa Kölling Bielefeld (WB). Der Silvesterkarpfen ist längst verspeist und auch der Weihnachtsbaum liegt schon auf dem Komposthaufen und wartet auf das Osterfeuer. Als »süße« Erinnerung an die besinnliche Zeit ist lediglich zusätzlicher Speck auf den Hüften und Fettpolster an Bauch und Po geblieben - schöne Bescherung.
Alle Jahre wieder ist das einzige Haustier, das man ohne schlechtes Gewissen zum Fest bekommt, der innere Schweinehund. Und den gilt es möglichst schnell außer Gefecht zu setzen, bevor es ihm gelingt, sich mit dem Schoko-Osterhasen zu verbünden. Das Fett muss weg! Und wenn die ersten Krokusse zaghaft ihre Köpfe aus der Erde stecken, ist es Zeit für den Frühjahrsputz - auch für den ganz persönlichen. Fast jeder zweite Bundesbürger ist zu dick, quält sich regelmäßig mit Diätplänen, zählt Kalorien oder lebt tagelang nur von Pülverchen. Das Urteil der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE): »Wundermittel oder Patentrezepte zum Abnehmen schmälern eher den Geldbeutel als die Taille. Gewichtsabnahme lässt sich nicht mit Wundermitteln erzwingen. Wer nur noch die Traumfigur im Blick hat, ständig Kalorien zählt, sich alles Genussvolle verbietet und trotzdem nur ans Essen denkt, ist möglicherweise sein Leben lang auf dem 'Hungertrip' und versucht vergeblich, sein Ziel zu erreichen.« Keine Diät, sondern in den meisten Fällen ein verändertes Essverhalten garantiert dauerhaften Erfolg. Miniportionen und Entbehrungen sind tabu. Denn nur eine abwechslungsreiche und phantasievolle Kost ohne Hungergefühl führt zu der gewünschten Gewichtsabnahme. »Das Prinzip der gesunden Ernährung wirkt langfristig am besten«, erklärt Diplom-Oekotrophologin Sabine Bartnik, Ernährungsberaterin bei der AOK Westfalen-Lippe. Dabei sollte man nicht fettfrei sondern bewusst essen«, rät die Fachfrau. Mehr als 50 Prozent der täglichen Energiezufuhr sollten aus Vollkornprodukten, Gemüse und Obst kommen. Milchprodukte, Fleisch sowie Fisch eher in Maßen und Fett und Süßigkeiten sparsam essen. Auch die DGE empfiehlt: »Nach derzeitigen wissenschaftlichen Erkenntnissen gilt, dass eine ausgewogene Ernährung mit einer ausgeglichenen Energiebilanz und reichlich körperlicher Bewegung langfristig am ehesten geeignet sind, Übergewicht zu vermeiden oder abzubauen. Die Ernährung sollte reich an komplexen Kohlenhydraten und Ballaststoffen, aber moderat in der Zufuhr von Fetten, insbesondere tierischen Fetten sein. Bei der Auswahl der Lebensmittel sollten Verbraucher aber stärker als bisher auf die unterschiedliche Qualität der verzehrten Kohlenhydrate und Fette achten.« Leichter gesagt, als getan. Denn auch wenn vielen diese Prinzipien sehr wohl bewusst sind, ist die Umsetzung meist der schwierigste Punkt. Abnehmen beginnt im Kopf. Und wenn der bereit ist, muss das erworbene Fachwissen langsam aber sicher in Routine umschlagen - und das dauerhaft. Sehr schwierig, aber machbar, denn auch Sabine Bartnik weiß aus ihrer Praxis: »Bewusste Ernährung ist eine Lebensaufgabe.«
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