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Eigene Mutter um ihr Geld gebracht

46-Jähriger soll gesamtes Familienvermögen veruntreut haben


Aachen (ddp). Ein 46-jähriger Mann soll in Aachen seine 48 Jahre alte Schwester und die gemeinsame Mutter (83) um das gesamte Vermögen gebracht haben. Der Mann besaß seit mehr als 15 Jahren sämtliche Vollmachten seiner Angehörigen, wie die Polizei gestern mitteilte.
Die Tochter hatte ihre Mutter während eines mehrwöchigen Krankenhausaufenthaltes betreut. Dadurch blieb die gemeinsame Wohnung verwaist. Als Mutter und Tochter das Krankenhaus verließen, fanden sie die Wohnung zwangsgeräumt vor. Nach Erkenntnissen der Polizei haben Mutter und Tochter seit Jahren dem 46-Jährigen ihre gesamten Einkünfte zur Verfügung gestellt. Lediglich ein Taschengeld behielten die Frauen für sich. Der Bruder sorgte für die Mietzahlungen und beglich die sonstigen laufenden Kosten. Nur Geld für Lebensmittel stellte er zur Verfügung.
Im Rahmen ihrer Nachforschungen erfuhren die Frauen, dass der Gerichtsvollzieher ihnen auf der Spur ist. Dieser kündigte wegen fehlender Mietzahlungen eine Pfändung an, die nur mit Mühe aufgeschoben werden konnte. Offenbar hatte der Bruder zuletzt auch nicht mehr die Miete für die Wohnung gezahlt. Letztlich erfuhren die Damen noch, dass der Mann nach dem Tod des Vaters Ende der 80er Jahre sämtliche Besitztümer, einen Bauernhof und mehrere Grundstücke im süddeutschen Raum, verkauft haben soll. Von den Erlösen haben beide nichts bekommen.

Artikel vom 19.01.2005