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Schalke 04 greift an

Trainer Rangnick akzeptiert die Jäger-Rolle

Gelsenkirchen (dpa). Eigentlich ist ihm die immer wiederkehrende Frage nach den Titelchancen des FC Schalke 04 unangenehm, doch nach der Hinrunden-Aufholjagd kann sich Ralf Rangnick der zugedachten Rolle als Bayern-Jäger Nummer eins nicht länger erwehren.
Auch die Fans träumen längst vom ersten Meistertitel seit 47 Jahren. »Natürlich wollen wir Meister werden. Wenn man von elf Bundesligaspielen neun gewinnt, muss man den Anspruch haben, ganz vorn mitzuspielen. Aber es ist nicht so, dass wir jeden Tag den Titelgewinn in unsere Gebete einschließen«, sagte der Trainer.
Rangnick weiß dabei, wie wichtig ein gelungener Start in die zweite Halbserie wäre. Schalke beginnt am Samstag mit dem Heimspiel gegen Titelverteidiger Werder Bremen. Das Potenzial seines Kaders schätzt der Trainer hoch ein. So hofft Rangnick, sich mit den Bayern messen zu können. Auf der Rechnung hat er aber auch Stuttgart, Bremen und Wolfsburg.
Die Attacke von Bayern-Manager Uli Hoeneß, der Schalke und besonders Manager Rudi Assauer scharf angriff, wertet Rangnick als gezieltes Störmanöver: »Das ist doch nichts Neues. Die Erfahrung lehrt, dass Hoeneß, Karl-Heinz Rummenigge oder der jeweilige Bayern-Trainer sich immer dann über andere Clubs äußern, wenn diese drohen, sportlich mit ihnen auf Augenhöhe zu kommen. Das war in den 90er Jahren mit Borussia Dortmund oder Werder Bremen auch nicht anders«, stellte er fest. Seine klare Schlussfolgerung: »Die Bayern wollen bei uns Unruhe reinbringen. Sie nehmen uns richtig ernst.«

Artikel vom 19.01.2005