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UN-Appell zu raschem Handeln

Konferenz zur weltweiten Katastrophenvorsorge in Kobe

Edelgard Bulmahn stellte das Warnsystem vor.

Kobe/Halle (dpa/WB/HHS). Mit einem Appell zu raschem Handeln hat in der japanischen Stadt Kobe eine UN-Konferenz zur weltweiten Katastrophenvorsorge begonnen. Gut drei Wochen nach der Fluttragödie am Indischen Ozean sagte UN-Hilfskoordinator Jan Egeland vor 4000 Konferenzteilnehmern aus 150 Ländern: »Der beste Weg, die Toten zu ehren ist, die Lebenden zu schützen.« In zehn Jahren müsse es in allen Ländern ein effektives Vorsorgekonzept geben, damit künftig nicht mehr so viele Menschen durch Naturkatastrophen sterben. Forschungsministerin Edelgard Bulmahn (SPD) stellte das deutsche Modell für ein Tsunami-Frühwarnsystem vor, das die Beobachtungen am Boden, im Meer und in der Luft integriert. Das System soll 45 Millionen Euro kosten.
Die Zahl der im Flutgebiet vermissten Deutschen ist auf 598 gesunken. Aus Nordrhein-Westfalen werden seit gestern noch 110 Menschen vermisst.
Die Gerry Weber Management & Event hat sich der Spendenaktion der Stadt Halle (Kreis Gütersloh) für die Flutopfer in Südasien angeschlossen. Geschäftsführer Ralf Weber überreichte gestern der Haller Bürgermeisterin Anne Rodenbrock-Wesselmann einen Scheck über 21 065 Euro. Damit verdoppelt sich der bisherige Spendenbetrag der Stadt. Der Bekleidungshersteller Gerry Weber AG hatte bereits zuvor 50 000 Euro zur Verfügung gestellt.

Artikel vom 19.01.2005