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Der Trend geht zum Nichtrauchen

Hauptstelle für Suchtgefahren begrüßt Glimmstengelverbot an Schulen


Bielefeld (WB/ddp). Die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) befürwortet das von der Landesregierung geplante Rauchverbot an NRW-Schulen. Damit werde nicht nur etwas für die Gesundheit der Heranwachsenden getan, sondern auch das Thema Nikotinsucht und ihre Folgen noch stärker in den Mittelpunkt des Bewusstseins gerückt, sagte der DHS-Geschäftsführer Rolf Hüllinghorst (Bielefeld).
Auch die Frage, wie man mit jenen Schülern - und auch Lehrern - umgehe, die von dem Glimmstängel nicht loskommen, müsse dann beantwortet werden, betonte der Geschäftsführer. Wer nicht aus eigener Kraft von der Zigarette lassen könne, brauche Hilfe. Nach Angaben Hüllinghorsts sind derzeit rund ein Drittel der Bundesbürger Raucher - bei Männer ist der Anteil höher als bei Frauen.
Nachdem Rauchen zwischenzeitlich vor allem unter Jugendlichen »in« war, gebe es inzwischen eine Gegenentwicklung. Laut jüngsten Untersuchungen gehe der Anteil jugendlicher Raucher zurück. Die gesundheitliche Aufklärung und nicht zuletzt die Erhöhung der Tabaksteuer zeigten hier offenbar Wirkung. Zudem sei ein allgemeiner Trend zum Nichtrauchen festzustellen.
In der Debatte um strikte Rauchverbote, wie sie unter anderem in Italien und Irland greifen, plädiert der DHS-Chef für den Dialog. Er gehe davon aus, dass Hotels und Gaststätten diese Entwicklung erkennen und demnächst vermehrt rauchfreie Zonen ausweisen. Erst wenn eine solche einvernehmliche Lösung nicht zu erreichen sei, sollte man auf Verbote zurückgreifen.
www.dhs.de

Artikel vom 18.01.2005