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Nur »Jünter«
war wie vor dem Winter

Gladbach startet durch

Von Hans Peter Tipp
Mönchengladbach (WB). Die Unsicherheit vor dem Neuanfang war am Samstag überall im Borussia-Park von Mönchengladbach zu spüren - selbst beim Stadionpersonal.

»Zieh' den Hund mal an«, forderte zur Halbzeit ein Ordner den anderen auf, schleunigst beim Borussia-Maskottchen Hand anzulegen. »Das ist kein Hund, das ist ein Fohlen. Dat is Jünter«, stellte der Angesprochene aber sofort die Ordnung wieder her und stülpte der bis dahin »kopflosen« Teilzeitkraft im Fohlenkostüm eine Pferdemaske über. Das Maskottchen mit dem traurigsten Blick der Liga trabte daraufhin brav nach draußen, um die Fans auf die zweite Halbzeit des Spiels gegen Arminia Bielefeld einzustimmen -Êwas zu diesem Zeitpunkt auch noch bitter nötig war.
Später aber war in Gladbach außer »Jünter« nicht mehr vieles so wie vor dem Winter. Denn mit fünf eingesetzten neuen Spielern kehrte letztlich auch der Erfolg zurück, obwohl die Borussia alles andere als berauschend zu Werke ging. Matchwinner war -Ênatürlich - ein Neuer: Verteidiger Craig Moore, ein Spieler aus den Trainerjahren Dick Advocaats bei den Glasgow Rangers, köpfte einen Eckball von Jörg Böhme (52.) zum Treffer des Tages ins Netz. »Ich weiß gar nicht, wann ich zuletzt ein Tor gemacht habe«, sagte er: »Aber es ist umso schöner, weil ich nicht so oft treffe.«
Seine Vorarbeit und seine gute Vorstellung - Böhme war agilster Borusse - stellte der Ex-Armine an seinem 31. Geburtstag tapfer in den Dienst des großen Ganzen: »Wir sind auf einem guten Weg. Wir haben hart gearbeitet und wussten, dass wir nur als Mannschaft funktionierten«, meinte Böhme, der mit der runderneuerten Borussia nun zuversichtlich nach vorn und nach oben schaut.

Artikel vom 24.01.2005