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Schieder hegt große Pläne in China

Europas größter Möbelhersteller errichtet im »Reich der Mitte« zweites Werk

Von Bernhard Hertlein
Köln/Herford (WB). Das Fachmagazin »Möbel Inside« nennt ihn den »Kaiser von China«: Rolf Demuth, Gründer und Beiratsvorsitzender des größten europäischen Möbelherstellers Schieder, hegt große Pläne im »Reich der Mitte«. Und nicht nur dort: In Dubai wurde ein Joint venture gegründet.
Die Macher von Schieder Möbel: Gründer Rolf Demuth (r.) und die beiden Geschäftsführer Samir Jajjawi (l.) und Franz-Josef Golüke.
Nach Angaben der beiden Geschäftsführer Samir Jajjawi und Franz-Josef Golüke soll der Umsatz in den kommenden drei Jahren allein durchs Auslandsgeschäft um 200 Millionen auf 1,2 Milliarden Euro steigen. Bei gleichbleibendem Umsatz im Inland würde damit die Exportquote von derzeit 41 (Vorjahr: 39) Prozent auf 50 Prozent steigen. Die Hälfte der zusätzlichen 200 Millionen Euro soll in Europa - vor allem Skandinavien und Benelux - erwirtschaftet werden. Die anderen 100 Millionen Euro werden Jajjawi zufolge Russland, der Ferne Osten und die Golfregion beisteuern.
Die jüngste Unternehmung, das im Dezember 2004 in Dubai abgeschlossene Joint venture mit Scheich Muhammad Al Khaziz, zielt auf den Verkauf von Schieder-Möbeln in den Arabischen Emiraten. Schon im nächsten Geschäftsjahr 2005/06 (31.03.) sollen dort 5 bis 6 Millionen Euro und 2007/08 sogar 25 Millionen Euro erwirtschaftet werden. Aus Sicht von Demuth ist die Erwartung durchaus realistisch: Die Emirate zählten zwar nur 2,8 Millionen Einwohner; die Bautätigkeit sei aber genauso groß wie in Deutschland mit seinen 80 Millionen Einwohnern.
In China errichtet Schieder bis Herbst 2005 ein zweites Polstermöbelwerk in Changzhou. Schon 2007 soll die Fabrik einen Umsatz von 30 Millionen Euro erzielen.
Anders als zum »König von Polen« und zum »Kaiser von China« ist der Weg zum »Möbel-Zar von Russland« für Rolf Demuth noch etwas weiter. Immerhin investiert Schieder auch hier zehn Millionen Euro in die Erweiterung und Verlagerung der Polstermöbelfabrik in Königsberg (Kaliningrad) in den 30 Kilometer entfernten Seehafen Pionirsk sowie in den Neubau einer Kastenmöbel-Fertigung in Kostroma auf halbem Weg zwischen Petersburg und Moskau.
In dem am 31. März zu Ende gehenden Geschäftsjahr 2004/05 erwarten Golüke und Jajjawi ein leichtes Umsatzplus von zwei bis drei Prozent auf 1,03 (1,0) Milliarden Euro. Von den 11 155 Mitarbeitern arbeiten 1800 in Deutschland, davon 1500 in OWL.

Artikel vom 18.01.2005