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Bush-Warnung an Iran

Irgendwann gibt«s kein Zurück


Zunächst ist es »nur« eine Warnung von US-Präsident George W. Bush an den Iran, in der Atomfrage zu kooperieren. Doch Teheran sollte die Drohung mit einem Militärschlag durchaus ernst nehmen. Zwar glaubt niemand im Augenblick, dass Bush wegen des Desasters im Irak ein weiteres militärisches Wagnis eingeht. Verlassen sollte sich im Iran aber niemand darauf. Die geistliche Führung in Teheran ist Bush nicht nur wegen deren Nuklearambitionen ein Dorn im Auge.
Seit 25 Jahren bestehen zwischen beiden Ländern keine diplomatischen Beziehungen, für den US-Präsidenten gehört Iran zur Achse des Bösen, und von seiner Mission, den Terror weltweit auszurotten, wird er nicht ablassen. Die USA und der Iran sollten sich besinnen, die Dinge nicht weiter hochzuschaukeln. Siehe Irak - irgendwann gibt's kein Zurück mehr. Und noch etwas: Im Irak haben die USA zwar den verhassten Diktator vertrieben, das Volk aber nicht für sich gewonnen. Genau dies würde sich im Iran wiederholen.
Bush«s Warnung an Teheran war aber zugleich auch eine Aufforderung an die Europäer, alles zu unternehmen, Iran zur Aufgabe des Atomprogramms zu bewegen. Die Lage war lange nicht so zugespitzt. Dirk Schröder

Artikel vom 19.01.2005