Heiner Brand denkt traditionell von Spiel zu Spiel
Sousse (dpa). Die Ungewissheit ist groß, die Erfolgsaussicht trotz vier Siegen in sechs Tests gedämpft: Nach dem Ende der »Goldenen Generation« tritt das Perspektiv-Team von Bundestrainer Heiner Brand bei der Handball-Weltmeisterschaft in Tunesien ein schweres Erbe an. Routinier aus Minden: Frank von Behren. Zwei Jahre vor der WM im eigenen Land ist schon das Auftaktspiel der Vorrundengruppe D am Sonntag (17 Uhr/ZDF) gegen Ägypten, das Team wird von Ex-TuS-N-Lübbecke-Trainer Jörn- Uwe Lommel trainiert, für »Brands Bubis« ein Gradmesser. »Es bietet sich nicht an, über Platzierungen zu spekulieren. Wir wollen jedes einzelne Spiel gewinnen. Das ist unser Ziel«, erklärte der Bundestrainer, der traditionell von Spiel zu Spiel denkt: »Das ist die einzige Chance, Erfolg zu haben.« Die deutsche Mannschaft trat die Reise nach Tunesien am Freitag mit der Gewissheit einer gelungenen Generalprobe an. Am Vorabend gewann sie in Berlin mühevoll mit 29:27 gegen Tschechien. »Die Jungen wurden auf den Boden der Tatsachen zurück geholt«, sagte Brand angesichts des 36:26 am Mittwoch gegen denselben Gegner. Der Großteil seiner 16er-Auswahl ist neu, jung, aber unberechenbar und erfolgshungrig. »Ich bin noch nicht so lange mit der Mannschaft zusammen. Da kann ich nicht wissen, was in Tunesien auf uns zukommt. Da spielt ein ganz neues Team, wo sich einige Spieler bis zum 3. Januar gar nicht kannten«, so Brand. Nach dem Ausfall weiterer Führungsspieler stehen jetzt andere Akteure mehr als zuvor in der Verantwortung. »Das muss sich herausbilden. Klar ist, dass die Älteren stärker gefordert sind. Das sind Florian Kehrmann, Frank von Behren und Steffen Weber. Die wissen, wo es lang geht«, sagte Brand und nahm damit seine Routiniers in die Pflicht. Noch nicht in eine Führungsrolle drängen wollte der Bundestrainer Neuling Oleg Velyky, der vor seinen fünf Länderspielen für Deutschland bereits 59 Mal für die Ukraine auf dem Parkett gestanden hatte.
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