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Zwei Siege im Teamsprint

Deutsche Langläufer arbeiten sich aus dem Formtief

Pragelato (dpa). In den Tälern von Valle Chisone haben sich die deutschen Skilangläufer um den Weltcup-Führenden Axel Teichmann aus ihrem kleinen Tief herausgearbeitet.
Beim Olympia-Test in Italien liefen bei den Teamsprints über 6 x 1,1 km im klassischen Stil zunächst die Oberwiesenthalerinnen Claudia Künzel und Viola Bauer, danach auch Teichmann (Lobenstein) und Jens Filbrich (Frankenhain) zum Sieg. René Sommerfeldt (Oberwiesenthal) und Andreas Schlütter (Oberhof) wurden Dritte. In der Doppelverfolgung hatte nach dem dritten Platz von Künzel nur Tobias Angerer aus Vachendorf mit Platz fünf für einen Lichtblick bei den Männern gesorgt. Vier Wochen vor der Heim-WM in Oberstdorf kam Teichmann (Lobenstein) mit total verwachsten Klassik-Ski und Luftproblemen hinter dem Siebten Sommerfeldt nur auf Rang elf.
»Das gibt noch einmal einen Schub in Richtung WM«, sagte Viola Bauer nach dem ersten Frauen-Sieg in dieser Saison. Sie verdankte den Erfolg vornehmlich Claudia Künzel, die auf der letzten Schleife einen 5,3 Sekunden-Rückstand auf Schweden wettmachte und dann ungefährdet zum Sieg lief. »Heute gibt es mal gar nichts an der Leistung auszusetzen«, jubelte die sonst so kritische Sächsin. Ähnlich machte es Teichmann, der dem Sprintspezialisten Björn Lind auf den letzten 200 Metern keinerlei Chance gab und damit seine wahre Leistungsstärke eindrucksvoll demonstrierte.
Am Samstag hatte das noch ganz anders ausgesehen. »Das war das härteste Rennen in meiner Karriere. Nasse Füße, Krämpfe und total stumpfer Schnee machten mir zu schaffen«, sagte Angerer, der die Strecke als »sehr schwierig« einstufte. »Mehr war nicht drin. Es war ein hartes Brot für die Sportler. Aber es zählen nicht die Ergebnisse, sondern die gewonnenen Erkenntnisse. Jetzt wissen wir, wie wir für Olympia reagieren müssen«, sagte Cheftrainer Jochen Behle.

Artikel vom 24.01.2005