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»Wirtschaft kann davon gut profitieren«

Erstes Technologie- und Gründerzentrum für Zukunftsenergien Europas entsteht in Lichtenau

Von Heinz-Peter Manuel
Lichtenau (WB). Nach fast vier Jahren Vorbereitung, Planung und Bau wird das erste Technologie- und Gründerzentrum für Zukunftsenergien Europas (TZL) im Mai 2005 in Lichtenau fertig gestellt. Ausgelöst wurde der Bau eines Zentrums dieser Art durch den starken Boom im Bereich der erneuerbaren Energien und der große Nachfrage nach Leistungen für Einsparmaßnahmen und neuen Produkten für eine rationelle Energieverwendung.

Hier geht es um Energieerzeugung, Energieeinsparung, Vernetzung von verschiedenen regenerativen Energieerzeugungssystemen und Speicherung von Energie.
In dem bisher einmaligen Zentrum sollen Unternehmen Platz finden, die als Existenzgründer oder Unternehmenserweiterungen die Möglichkeiten und Rahmenbedingungen eines Zentrums nutzen wollen. Das themenbezogene Technologiezentrum wird Anlaufpunkt für alle, die sich mit erneuerbaren Energien und allgemein mit alternativer Energietechnik beschäftigen.
In den modernen Büros, Werkstätten und Räumen für Besprechungen und Tagungen können die Newcomer sich mit erfahrenen Unternehmern treffen. Hier werden Synergien möglich. Der Gang über den Flur zum Fachmann ist einfach, die Informationen können schnell umgesetzt werden. Die Kommunikation bietet den Nutzern über professionelle Netzwerke weitere Vorteile des Technologiezentrums - dadurch wird nicht nur beim Kaffee ein Erfahrungsaustausch möglich.
Bereits heute erhält das TZL internationale Aufmerksamkeit. Es werden Projekte in das Zentrum nach Lichtenau geholt, die Aufträge für mehrere Unternehmen sichern können.
Die Nachfrage nach Dienstleistungen und Lösungen im Bereich der alternativen Energietechnik ist sehr groß. Es fehlen Fachleute und Unternehmer, die bereit sind, sich den Aufgaben zu stellen. Das TZL wird den Einstieg erleichtern. Hier gibt es Hilfestellungen zu allen Themen von gesellschaftsrechtlichen Fragen, administrativen Aufgaben, Beschaffung von Eigenkapital, Finanzierung bis hin zu Fragen der Projektabwicklung.
Die TZL GmbH wird die Unternehmen auswählen und darauf achten, dass ein ausgewogener Mix im Zentrum arbeiten kann. Zu 35 bis 40 Prozent ist das Technologiezentrum bereits jetzt belegt. Nachdem das Land vor einigen Wochen die finanzielle Zusage erteilte, haben bereits viele potenzielle Mieter ihr Interesse angemeldet.
Geschäftsführer Diplom-Ingenieur Günter Benik betont, dass hier nicht nur Ingenieure, sondern auch Handwerker, Techniker und sonstige erfahrene Personen willkommen sind. Der Mietpreis von fünf Euro pro Quadratmeter Bürofläche ist eine Kaltmiete. Die Mieter können sich den zentralen Diensten bedienen. Die großen Besprechungsräume können auch für Tagungen und Ausstellungen genutzt werden.
Das Technologiezentrum steht in Lichtenau, einer Stadt mit bereits vielen Unternehmen aus dem Bereich erneuerbare Energien und zwei großen Windparks, wovon einer in Blickrichtung des TZL zu sehen ist. Der frühere Bürgermeister der Stadt Lichtenau und Mitgeschäftsführer Manfred Müller hat in der Stadt gute Voraussetzungen für Familien und junge Unternehmer geschaffen. Die Standortvoraussetzungen werden mit den TZL ideal.
In einer sehr schönen Landschaft mit dem Technologiezentrum und einer positiven Einstellung zu erneuerbaren Energien können neue Arbeitsplätze geschaffen werden. Kurzfristig sollen 60 Menschen im nächsten Jahr in dem Zentrum arbeiten. Mindestens 150 Arbeitsplätze, so schätzen Lichtenaus Bürgermeister Karl-Heinz Wange und Günter Benik, werden in dem Gebäude mit 3500 Quadratmetern Nutzfläche an der Bundesstraße 68 entstehen.
In Lichtenau können Unternehmen starten und expandieren. Das Gewerbegebiet Leihbühl in Lichtenau bietet ausreichend Platz, auch dann, wenn die Räume im TZL nicht mehr ausreichen. »Die Umwelt braucht erneuerbare Energien und die Wirtschaft kann davon sehr gut profitieren«, Davon ist Günter Benik überzeugt. Er hat bereits mehr als 40 Gesellschaften gegründet und weiß, wovon er spricht.

Artikel vom 29.01.2005