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Flutkatastrophe: Erste Hilfe
für die Seele aus Bielefeld

Pfarrer Rottman koordiniert Treffen für Angehörige

Bielefeld (hz). Erdbeben und Flutwelle in Südasien haben in Ostwestfalen Spuren hinterlassen. Bielefelder Überlebende des schrecklichen Geschehens und Angehörige von Opfern sowie Vermissten der Katastrophe benötigen psychologischen Beistand. Die Notfallbegleitung Bielefeld bietet den Betroffenen Erste Hilfe für die Seele.

Der Schildescher Pfarrer Hermann Rottmann, stellvertretender Leiter der Notfallbegleitung, ist einer von vielen ehrenamtlichen Helfern im Hintergrund. Vergangenen Samstag stand der 51-Jährige mit elf weiteren Notfallseelsorgern aus NRW beim ökumenischen Gottesdienst im Kölner Dom für die Seebeben-Opfer und deren Angehörige als Beistand bereit.
Als »sehr ergreifend, sehr tröstlich und sehr angemessen« hat Pfarrer Rottmann den Gottesdienst, gestaltet vor 1500 Besuchern vom Kölner Erzbischof, Joachim Kardinal Meisner, und dem Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Nikolaus Schneider, empfunden. Angenehm überrascht war der Geistliche aus Schildesche von NRW-Ministerpräsident Peer Steinbrück. Er sei »sehr taktvoll« und »sehr natürlich« auf die von der Naturkatstrophe Betroffenen zugegangen, so Pfarrer Rottmann.
In Bielefeld betreut die Notfallseelsorge aus Südasien in die Heimat zurückgekehrte Überlebende von Beben und Flutwelle. Diese Menschen, sagt Rottmann, seien vom Erlebten schwer traumatisiert. Ihr ganzes Leben sei auf einen Schlag auf den Kopf gestellt worden. Hier in Bielefeld hätten die Betroffenen große Schwierigkeiten, sich im »normalen« Leben wieder zurecht zu finden.
Für die Angehörigen der Opfer und in Südasien Vermissten lädt die Koordinierungsstelle Nachsorge, Opfer und Angehörigenhilfe (NOAH) des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe zu regionalen Treffen ein. Ansprechpartner in Ostwestfalen-Lippe ist Pfarrer Rottmann. Weitere Informationen gibt es beim Geistlichen unter Tel. 05 21/8 23 12 oder bei der NOAH unter Tel. 08 00/1 88 84 33.

Artikel vom 17.01.2005