Arminia mit Borges statt Schuler - Gabriel weicht nach außen
Von Dirk Schuster (Text) und Stefan Hörttrich (Fotos) Bielefeld (WB). Uwe Qualpolder: Arminia Bielefelds Trainer pfiff auf einen gemütlichen Ausklang des Trainingslagers an der Costa de la Luz. Die letzte Übungseinheit hatte es in sich. Erst ein Zirkeltraining, dann Torschüsse und Kopfbälle, bis den Spielern der Schädel brummte. Rapolder nach der 120-Minuten-Abschlusseinheit: »Die Zeit bis zum Rückrundenauftakt ist kurz, Schluderei können wir uns nicht leisten.« Zaubermaus Diego Leon auf dem Sprung in eine neue Fußballwelt -Êvon Real Madrid zur Arminia. Strecken für Deutschland und den DSC: Patrick Owomoyela.
Torwart und Mannschaftskapitän Mathias Hain beschrieb den Zustand des Teams nach sieben Trainingstagen unter der Sonne Andalusiens so: »Jetzt sind wir alle ziemlich kaputt, auch im Kopf total ausgelaugt. Uns bleibt nur wenig Zeit bis zum Spiel in Mönchengladbach. Ich gehe davon aus, dass in der letzten Trainingswoche dosiert gearbeitet wird, damit wir Samstag fit sind.« Neunmal Training, dazu drei Testspiele - »wir haben zwar nur wenig ohne Ball gearbeitet, trotzdem waren die Einheiten intensiv«, fasste Trainer Rapolder zusammen und ergänzte: »Das Team steht.« Gegenüber der letzten Hinrundenbegegnung in Wolfsburg ist, sofern bis Samstag kein neuer Spieler mehr vorgestellt wird, von folgender Startformation auszugehen: Vor Torwart Mathias Hain formiert sich eine Viererkette mit Petr Gabriel auf der linken Seite. Der Tscheche besetzt den Platz des am Knie verletzten Markus Schuler. Gabriels Position in der Innenverteidigung nimmt Marcio Borges ein. Rapolder: »Ein Gewinner des Trainingslagers.« Benjamin Lense, sofern er seine Prellungen auskuriert hat, und Matthias Langkamp, sofern er in dieser Woche mit der erforderlichen Einstellung zur Sache geht, komplettieren das Defensiv-Quartett. Rapolder hatte Langkamp zuletzt auf dem Kieker, sortierte ihn beim Abschlusstraining Samstag aus der A-Elf aus. Im defensiven Mittelfeld ist Rüdiger Kauf, für den in Wolfsburg Michael Fink ja nur deshalb spielte, weil Kauf nach der fünften gelben Karte gesperrt war, ebenso gesetzt wie Detlev Dammeier. »Die beiden möchte ich nicht auseinanderreißen. Dammi hat bisher eine sehr gute Saison gespielt«, lobte Rapolder den 36-Jährigen. Darum ist davon auszugehen, dass Dammeier beim DSC dieser Spielzeit eine weitere folgen lässt. Seine Vertragsverlängerung gilt nur noch als Formsache. »Detlev und ich haben ein sehr konstruktives Gespräch über seine Zukunft geführt. Ich denke, dass er uns noch erhalten bleibt, auch wenn er damit rechnen muss, häufiger ausgewechselt zu werden, wenn wir unsere Offensive verstärken müssen«, kündigte Rapolder an. Links im Mittelfeld bleibt Delron Buckley erste Wahl, rechts Nationalspieler Patrick Owomoyela. Rapolder: »Das Wichtigste wird sein, dass diese beiden zu ihrer guten Form aus der Vorrunde zurückfinden. Wenn die zwei sich stabilisieren, ist viel gewonnen.« Während Buckley konkurrenzlos ist, was seiner Leistung nicht unbedingt förderlich ist, haben die Arminen in Roberto Pinto für die rechte Außenbahn einen Mann verpflichtet, der Owomoyela Beine machen soll. Und sein Nachfolger werden könnte für den Fall, dass »Owo« die Arminia nach Serienende verlässt. Zentral offensiv bleibt Albanisch die Amtssprache. Ervin Skela lenkt das Spiel, Fatmir Vata stürmt allein auf weiter Flur. Weil Vata mit 33 Jahren nicht mehr der Jüngste ist und Skelas Vertrag am Saisonende ausläuft, hat der DSC den Spanier Diego Leon (20) von Real Madrid an sich gebunden. Eine Investition in die Zukunft. Während sowohl Leon als auch Pinto das Zeug haben, Arminia über kurz oder lang weiterzuhelfen, zählt Verteidiger Jean-Francois Bell zu den Verlierern des Trainingslagers. Gut möglich, dass sich die Bielefelder das geplante Leihgeschäft mit Bells Club AC Bellinzona nicht nur noch mal gut überlegen, sondern sogar noch einen Rückzieher machen. Vielleicht ärgern sich die DSC-Verantwortlichen sogar inzwischen, sich nicht doch auf den Schweden Thomas Magnusson (Trelleborgs FF) festgelegt zu haben, dessen Verpflichtung schon beinahe beschlossen war.
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