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Zwischen Dirndl
und Bauernhof

Anja und Gerit Kling in Komödie

ZDF, 20.15 Uhr: Den Titel ihres ersten gemeinsamen Films beurteilen die Berliner Schwestern Gerit (40) und Anja (35) Kling unterschiedlich: »Irren ist sexy« findet Gerit genau richtig, während Anja »Schwestern zum Glück« besser gefallen hätte.

»Aber das klingt so furchtbar nach Heimatfilm, und wenn man mich gleich zu Beginn im Dirndl gesehen hätte, würde so mancher schon mal gleich ausgeschaltet haben«, sagt Gerit Kling. Dabei ist dieses Dirndl mehr ironisch gemeint, denn Gerit stellt die Serienschauspielerin Viola dar, die im Schmachtfetzen »Alpenglühen« mitwirken muss. Dabei sehnt sie sich nach einem internationalen Großprojekt, der Jane in einer neuen »Tarzan«-Verfilmung.
Die Sehnsüchte der Schwester Anna zielen in ganz andere Richtung: Sie will nicht an Lianen durch den Urwald schwingen, sondern daheim auf einem Bauernhof friedlich mit ihrem Mann leben und Kinder haben. Aber genau die will ihr Mann nicht. Er liebt mehr die Mutter als seine Frau. So bricht sie denn auf in die Stadt zur Schwester Viola und hat bald einen netten Freund (Oliver Korittke). Der aber findet auch die Schwester nicht unsympathisch.
Acht Jahre haben die Schwestern gewartet, bis sich ein Stoff fand, in dem sie wieder gemeinsam vor die Kamera treten konnten. Das taten sie zwar vorher schon, aber mit der einen in der Haupt- und der anderen in einer Nebenrolle. Eigene Schreibversuche scheiterten. Endlich fand sich Bert Koß, ein Freund Gerits aus gemeinsamen Theatertagen. Vom Schwesternpaar inspiriert verfasste er ein Buch, das nun Manfred Stelzer inszeniert hat, mit hochkarätiger Besetzung. Pierre Besson spielt einen Gynäkologen, Anna Thalbach macht mit, Christel Peters liefert das Schreckbild einer herrschsüchtigen, reichen Tante.

Artikel vom 17.01.2005