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19-Jähriger sitzt nach
Überfall in der U-Haft

Raubtat: Taxifahrer gab entscheidenden Tipp


Bielefeld (hz). Der Täter hatte nur wenig Freude an der Beute: Noch Donnerstagabend kurz nach dem Überfall auf ein Brackweder Lotto-Toto-Geschäft klickten für einen 19-Jährigen in der Innenstadt die Handschellen. Die vermutliche Tatwaffe, eine Gaspistole, die Maske und einen Teil der geraubten etwa 3500 Euro trug der Deutsch-Türke bei der Festnahme am Jahnplatz noch bei sich. Freitagmittag wurde der junge Mann dem Ermittlungsrichter im Amtsgericht vorgeführt, der ihn wegen schwerer räuberischer Erpressung in die Untersuchungshaft schickte.
Ein aufmerksamer Taxifahrer hatte die Polizei auf die Spur des 19-jährigen Brackweders und seines noch flüchtigen, aus Quelle stammenden Cousins (18) gebracht. Nach der Raubtat am Donnerstag gegen 18.20 Uhr auf das Lotto-Toto-Geschäft an der Ecke Normannenstraße/Stadtring (diese Zeitung berichtete in der Freitagsausgabe) waren die mutmaßlichen Täter an der Hauptstraße in ein Taxi gestiegen. Dem Fahrer fiel auf, dass die beiden Deutsch-Türken, die in die Innenstadt gebracht werden wollten, völlig abgehetzt wirkten. Außerdem unterhielten sich der 19-Jährige und sein Cousin im Wagen über den gerade verübten Raub. Demnach sollen unter anderem Spielschulden das Motiv für den Überfall gewesen sein.
Polizeibeamte spürten den 19-Jährigen noch am Donnerstagabend am Jahnplatz auf. Der Brackweder war in eine Spielothek gegangen und hatte sich dort im Toilettenraum umgezogen. Sein Pech: Die Spielhalle wird videoüberwacht, das Betreten in Täterkleidung und das Verlassen der Toilette mit neuem Aussehen wurde auf Film festgehalten.
Vom in Quelle wohnenden Cousin des verhafteten 19-Jährigen fehlte am Freitag noch jede Spur. Bei einer Durchsuchung der elterlichen Wohnung wurde der Deutsch-Türke von den Ermittlern nicht angetroffen. Die Polizeifahndung nach dem 18-Jährigen läuft weiter auf Hochtouren.

Artikel vom 15.01.2005